Dick ins Geschäft mit Burma

Burma öffnet sich dem Westen. Die Schweiz will mit der langjährigen Miitärdiktatur ins Geschäft kommen.

Von Peter Hossli (Text) und Jorma Müller (Foto)

Das Thermometer zeigt minus fünf Grad, es ist noch dunkel in Davos GR, als Johann Schneider-Ammann (60) am Samstag früh eine zukunftsweisende Begegnung hatte. «Wir betreten heute Neuland», sagte der Wirtschaftsminister. Er lud eine Delegation aus dem südostasiatischen Land Myanmar ins Hotel Schweizerhof zum Frühstück, liess Gipfeli auftischen, Müesli, Aufschnitt und Käse. Er bringt Manager bedeutender Schweizer Konzerne mit – von Sika, Novartis, Holcim und Nestlé. Sie alle hoffen, bald mehr Produkte in Myanmar abzusetzen. «Wir wollen gute Handelsbeziehungen mit Myanmar aufbauen», sagte Schneider-Ammann.

Seine Staatssekretärin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch unterzeichnete ein «Memorandum of Understanding» zur Lancierung eines bilateralen Wirtschaftsdialogs mit dem Land, das einst Burma hiess. Nach jahrzehntelanger Militärdiktatur öffnet sich die Nation mit 50 Millionen Einwohnern. «Wir hoffen auf eine fruchtbare Zusammenarbeit mit der Schweiz», sagt der burmesische Industrieminister Soe Thane. «Unser Land braucht alles.» Und: «Die Schweiz verbessert unser Ansehen in der Welt, Schweizer Kapital stärkt uns.» Ende Jahr reist Ineichen-Fleisch in die Hauptstadt Rangun, um bei burmesischen Essen die Beziehungen zu vertiefen.