Sie schufteten auf Bauernhöfen. Viele bekamen Hiebe, wenige genug zu essen, niemand den verdienten Lohn. Zu Recht fordern sie jetzt Entschuldigung und Entschädigung.
Erstmals sagt der Bauernpräsident öffentlich, es tue ihm sehr leid – spät zwar, aber wichtig. Der Staat, der das System zu verantworten hatte, und Kirchen, die es tolerierten und davon profitierten, müssen nun folgen.
Die Zeit drängt. Alt und betagt sind die rund 10000 noch lebenden ehemaligen Verdingkinder. Zynisch, dass sich die Schweiz bei Fremdplatzierten wie so oft erst dann mit ihrer unangenehmen Geschichte befasst, wenn viele der Betroffenen tot sind.
Dreck darf nicht mehr unverhofft erscheinen, wenn wir über Vergangenem den Deckel heben.
Aus den Augen geraten sind uns die Verdingkinder, exportiert an abgelegene Orte. Kinder im Kongo schürfen Koltan für unsere iPhones. Hemden, die wir günstig kaufen, nähen Mädchen in Bangladesch. Und den Tabak unserer Zigaretten pflücken Knaben in Kasachstan.