Von Peter Hossli
Es gibt keinen besseren als Jon Stewart (54). Niemand trifft mit seiner politischen Satire die Wahrheit präziser als der US-Komiker.
Sein Abgang bei «The Daily Show» Ende 2015 hinterliess eine Leere. Seither wohnt Stewart mit seiner Familie auf einer Farm in New Jersey.
Er schwieg zu den US-Wahlen wie den ersten Wochen von US-Präsident Donald Trump (70). Ohne die scharfen Beobachtungen von Stewart waren beides kaum zu fassen. Er hatte Antworten, wo andere versagten.
Ja, er wurde vermisst. Offenbar vermisste er seine Arbeit. Das gestand er gestern bei einem Auftritt bei Ziehsohn Stephen Colbert (52) in der «Late Show» von CBS.
Stewart kroch unter dem Tisch hervor. Colbert fragte ihn direkt: «Jon, du vermisst es, korrekt?» Ohne zu zögern, antwortete Stewart: «Yessss, I miss it.» Klar, er vermisse es. «Tagein tagaus schreie ich meine Tiere zu Trump an.»
Wie sehr er fehlt, zeigte Stewart in einem brillanten Beitrag zu Trump und die Medien. Mit Verve klagte er die Journalisten an. Statt zu klagen sollten sie endlich wieder das machen, was ihre Aufgabe sei: kritischen Journalismus.
Auffallend: Stewart war perfekt frisiert, trug Krawatte und Hemd. Bei früheren Auftritten bei Colbert wirkte er noch wie ein Urlauber, jetzt wie ein hungriger TV-Mann. Vermutlich kehrt Stewart ja bald regelmässig auf den Bildschirm zurück.