Von Peter Hossli
Bereits zweimal ist Donald Trump (70) vor Gericht abgeblitzt: Zuerst in Seattle vor einem Bundesgericht, dann in San Francisco bei der Berufung. Der vom US-Präsidenten per Dekret verfügte Einreisestopp für Bürger aus sieben Ländern bleibt somit ausser Kraft.
Auf Twitter tobt und droht der Präsident. «Unser Rechtssystem ist kaputt», schreibt er. Und in Grossbuchstaben: «WIR SEHEN UNS VOR GERICHT.»
Mit einem seiner Tweets diskreditiert er eine tragende Säule der Demokratie, gibt sie der Verachtung preis. Und kündigt an, am Obersten Gerichtshof in Washington D.C. Berufung einzulegen.
Trump verabscheut Zweifel an seiner Fähigkeit
Mehr noch. Trump gab bekannt, am Montag «ein völlig neues Dekret» zu unterzeichnen. Ein Dekret, das «sehr, sehr stark überprüft sein wird». Damit gesteht er ein, wie hastig sein erster Beschluss formuliert worden ist.
Trump verbringt das Wochenende in Florida mit dem japanischen Premierminister Shinzo Abe (62). Er weiss, wie sehr der erste Eindruck seiner Regenschaft vom Einreise-Stopp abhängt. Gelingt es dem Präsidenten und seiner Truppe nicht, den Erlass rechtsgültig durchzusetzen, verstärkt das Zweifel an seinen Fähigkeiten.
Und nichts verabscheut der ewige Sieger so sehr wie Zweifel an den eigenen Fähigkeiten.