Fiasko für die Fifa

Warum die Wahl von Scheich Salman zum neuen Fifa-Präsidenten ein Rückschritt im Reform-Prozes des Weltfussballverbandes wäre. Ein Kommentar.

Von Peter Hossli

salman_kommentarFussball ist die schönste Sache der Welt, Freiheit die wichtigste. Heute wählt der Weltfussballverband einen neuen Präsidenten. Favorit ist Scheich Salman aus Bahrain. Sicher, er ist ein Mann des Fussballs – aber sicher nicht der Freiheit.

Ein Fiasko wäre seine Wahl für die Fifa. Salman stammt aus Bahrain, ist Mitglied der Herrscher­familie des repressiven Königreichs. Einem Land am Persischen Golf, das die Menschenrechte mit Füssen tritt, foltert, willkürlich verhaftet, das 2011 den Arabischen Frühling brutal niederschlug.

Mit diesem Hintergrund ist Salman nicht geeignet, die Fifa zu reformieren. Zumal seine persönliche Rolle bei der Zerschlagung des Aufstandes ungeklärt bleibt. Salman leitete eine Kommission, die über 150 regimekritische Sportler verhaften liess, einige wurden gefoltert. Wer den Milliardär dafür kritisiert, muss seine aggressiven Anwälte fürchten.

Er ist kein Demokrat, soll den Asiatischen Fussballverband selbstherrlicher geführt haben als Sepp Blatter die Fifa. Und kann daher den Fussball nicht reformieren.

Zu tief steckt der Verein in der Krise. Mutmasslich korrupte Fifa-Funktionäre schmoren hinter Gittern. US- und Schweizer Justiz ermitteln. Ex-Präsident Blatter ist gesperrt.

Einen mit blütenweisser Weste braucht die Fifa an der Spitze. Sonst bleibt der Fussball im Sumpf stecken.