Amerikaner bejubeln die UBS

Jahrelang schrieb das Schweizer Geldhaus negative Schlagzeilen in den USA. Nun läuft das Amerika-Geschäft prächtig.

Von Peter Hossli

Der Journalist Bob Scheer (76) gehört zu den profiliertesten Kommentatoren der USA. Fast jeden Freitag kritisiert er in der Radio-Sendung «Left, Right, and Center» die «Swiss Bank» UBS. Wie sie Diktatorengelder verstecke, bei Steuerflucht helfe, ihr langjähriger Vizepräsident Phil Gramm als US-Senator einst die Finanzkrise auslöste, sie den Libor manipuliere.

Doch jetzt erntet die gescholtene UBS in den USA reichlich Lob. Sie baut den Hauptsitz in New York aus – und sichert so amerikanische Arbeitsplätze. «Die UBS fühlt sich rundum erneuert», titelte gestern die «New York Post».

Das Blatt berichtet, die Schweizer Bank hätte den Mietvertrag für ihren Büroturm in New York vorzeitig erneuert. Bis ins Jahr 2020 bleibt sie somit sicher im 1960 erbauten, modernen Hochhaus an der Avenue of the Americas. Das bestätigt UBS-Sprecher Christoph Meier. Die Bank beansprucht mehr Platz. Sie erhöht die gemietete Arbeitsfläche von jetzt 65 000 Quadratmeter auf fast 83 000 Quadratmeter. «Das sind gute Nachrichten für eine Bank, die weltweit Leute entlässt», jubelt die «New York Post». Zumal es gute Nachrichten sind für New York. An jedem Banker-Job hängen bis zehn weitere Arbeitsplätze.

Dass die UBS auf Amerika setzt, sagte VR-Präsident Axel Weber unlängst im SonntagsBlick. «In den USA ist unsere Vermögensverwaltung auf neuem Erfolgskurs», so Weber. «Mit dem besten Quartalsergebnis seit langem.»