Von Peter Hossli
Die USA stecken in einer tiefen Haushaltskrise. Raufen sich Präsident und Parlament nicht bald zu einem Kompromiss zusammen, droht dem Land der Rückfall in eine Rezession. Deshalb lädt Präsident Barack Obama kommende Woche die Spitzen des Kongresses zum Krisengipfel.
Mit dabei sein wird US-Finanzminister Timothy Geithner (51). Noch bis Anfang 2013 werde er in seinem Amt bleiben, gab Obamas Sprecher am Freitag bekannt. Geithners Ziel: Er will eine Einigung im Budgetstreit aushandeln.
Danach verlässt er Obamas Kabinett. Was wichtig ist aus Schweizer Sicht: Geithner führt eines von zwei Ministerien, die sich mit dem Bundesrat im Steuerstreit zanken. Er galt als weitaus kompromissbereiter als der Justizminister. Geht er, verliert die Schweiz einen verlässlichen Partner.
Doch wer kommt für ihn? Als Anwärter mit guten Chancen wird Jacob «Jack» Lew (57) gehandelt. Er amtet im Weissen Haus als Stabschef von Obama und ist Fachmann für Steuerund Budgetfragen. Angesichts ihrer Schuldenlast können die USA ihn gut gebrauchen. Gelingt es im nächsten Jahr nicht, das Defizit zu drosseln, drohen dem Land massive Steuererhöhungen sowie Kürzungen der Staatsausgaben.
Als weiterer Kandidat gilt Laurence «Larry» Fink (60). Er ist Chef beim US-Finanzgiganten BlackRock – und somit der Vorgesetzte von Philipp Hildebrand (49), dem ehemaligen Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank. Wechselt Fink nun in den Staatsdienst, winkt Hildebrand womöglich eine Beförderung.