Von Peter Hossli
Für einmal verzeichnen nicht nur Kleinanleger nach einem Börsengang herbe Verluste. Die Schweizer Grossbank UBS soll beim IPO von Facebook 350 Millionen Dollar verloren haben, vermeldet der amerikanische Wirtschaftssender CNBC. Er stützt sich auf Quellen aus dem Umfeld der UBS. Das wäre über zehn Mal mehr als bisher angenommen.
Fehlerhafte Computer der New Yorker Börse Nasdaq seien schuld. Sie hätten anfänglich Kaufaufträge der UBS nicht abgewickelt. Worauf UBS-Banker die Bestellungen wiederholten – mehrfach. Zuletzt führten die Börsenrechner alle Aufträge aus. Prompt sass die Bank auf weit mehr Aktien, als sie wollte. Erstanden zu einem höheren Preis, als die Aktie heute wert ist.
Den Umfang des Verlustes gibt die UBS nicht preis. Aber: «Dieser hat keine materiellen Auswirkungen auf die UBS», sagt Sprecher Serge Steiner. Die Bank prüfe Möglichkeiten, das verlorene Geld zurückzuerhalten – wohl mit einer Klage gegen Nasdaq. «Wir haben aber noch keine rechtlichen Schritte eingeleitet», so Steiner.
Die UBS sei nicht die einzige Bank, die durch den Flop beim Facebook-Börsengang Geld verloren habe, so Steiners Auskunft. «Angesichts des Umfangs unseres US-Aktiengeschäfts und unserer Rolle als Marktmacher war die UBS von der Problematik betroffen. Wir nehmen an, dass dies auch für andere Marktteilnehmer gilt.»