Manager werden zu Menschen

Ein Kommentar zum Weltwirtschaftsforum in Davos.

Von Peter Hossli

Angenehm ist der Besuch des Weltwirtschaftsforums nicht. Autos verstopfen die Strassen. Abgase verpesten die Alpenluft. Helikopter, die illustre Gäste ein- und ausfliegen, lärmen am Himmel. Der Service in vielen der überteuerten Restaurants ist mies.

Ein elektronisches Netzwerk, eine Art Facebook für Eliten, könnte das WEF ersetzen, lautet ein Vorschlag. Statt sich für jedes Meeting durch Sicherheits-Checks zu zwängen, sollten Manager und Politiker bequem am Bildschirm palavern.

Das spare Zeit und schone die Umwelt, heisst es.

Eine schlechte Idee. «Keine Technologie ersetzt die persönliche Begegnung», sagt Bundesrat Johann Schneider-Ammann. Recht hat er. Wenn sich Menschen begegnen, kommen sie einander näher. Sowie der ursprünglichen WEF-Vision, die Welt für alle lebenswerter zu gestalten. Nur wenn sich die VIPs Zeit nehmen, aus­serhalb ihres Alltags Wichtiges zu bereden, bewirken sie etwas.