Russisch Roulette

Bundesanwalt Michael Lauber riskiert gerade den Weltfussball, seine Karriere sowie Frieden und Stabilität. Ein Kommentar.

Von Peter Hossli

lauber1Herr Lauber, natürlich haben Sie recht, wenn Sie sagen: «Ob die WM stattfindet, wann sie stattfindet, ist nicht mein Problem.» Sie sind ja unabhängiger Bundesanwalt und nicht Fifa-Funktionär.

Bedenken Sie aber: Sie riskieren gerade den Weltfussball, Ihre Karriere sowie Frieden und Stabilität in Europa. Sie ermitteln, ob Russen und Katarer bei den Vergaben der WM 2018 und 2022 geschmiert haben. Sollten Sie das beweisen können, verlieren Oligarchen und Scheichs Ehre, Geld und mit der Fussball-WM ihr Prestigeprojekt.

Mit schwerwiegenden Folgen, die nicht nur das Spielfeld betreffen. Mit Präsident Wladimir Putin spielen Sie russisches Roulette. Die Patrone im Revolver? Die WM 2018! Geht der Schuss los und verliert Putin sein Turnier, ist der neue Kalte Krieg rasch frostig. Sichten Sie daher die beschlagnahmten Fifa-Daten zügig, legen Sie Geldflüsse offen, zeigen Sie bald, ob es Korruption gab. Es eilt. Denn die WM, Herr Lauber, ist Ihr Problem!