Der neue US-Finanzminister will die Regeln lockern

Nach den Skandalen um Enron und Co. sollten die strengen Regeln des Sarbanes-Oxley Act die Wallstreet säubern. Nun beklagen Unternehmer und Politiker dessen negative Folgen. Sie wollen das Gesetz lockern.

Donald Trump – «Es fühlt sich grossartig an, wieder an der Spitze zu stehen»

Ein halbes Jahr lang bemühte sich Hossli.com um ein Interview mit Donald Trump. Ursprünglich wollte der Immobilientycoon nicht mit einer Schweizer Zeitung reden. Zu klein erschien ihm der Markt. Nachdem aber Schweizer Fernsehen DRS die Lizenzrechte von Trumps Reality-Show «The Apprentice» eingekauft hatte und unter dem Titel «Traumjob» ab 17. April ausstrahlt, schwenkte er um – und gewährte ein E-Mail-Interview. «Der Terminkalender von Mr. Trump ist zu voll für ein Treffen», liess Trump seine Assistentin ausrichten. Zum Schreiben hatte der Fernsehstar offenbar auch nicht genügend Zeit. Er beantwortete nur rund ein Viertel der ihm zugesandten Fragen.

Die Galerie des Sündenfalls

2004 ist das Jahr der Wallstreet-Prozesse. Aber es ist noch offen, ob alle fehlbaren Manager vor Gericht kommen. Sie haben die Investoren hunderte von Milliarden Dollar gekostet: Jetzt hocken die Manager von Enron, Worldcom und Co. auf der Anklagebank. Die Ankläger wollen die Edelkriminellen hart anfassen. Anlegern nützt das Spektakel aber wenig.

Amerika – das Land der verblassten Rententräume

«Mit 49 können Sie in Rente gehen», versprachen die Banken. Dann kam der Crash. Für alte Amerikaner hat der Börsenkollaps dramatische Folgen. Deren in Aktien angelegtes Altersguthaben hat sich stark dezimiert. Statt in Florida Golf zu spielen, bleiben die Senioren im kalten Norden und braten für McDonald's Hamburger.

Big ist eben überhaupt nicht beautiful

Die grossen Unternehmen müssen wieder schlank und rank werden. Der Worldcom-Kollaps beendet eine Phase virtuellen Wachstums. Mit irrwitzigen Fusionen und kolossalen Übernahmen statt echter Innovation versuchten US-Firmen in den Neunzigerjahren ihre Umsätze aufzublähen. Es entstanden so unbewegliche wie unübersichtliche Konglomerate, die jetzt gigantische Schuldenberge hinterlassen. Besonders im Hightech- und im Medienbereich ist bald mit Firmenteilungen zu rechnen.