Das Prozessjahr 2006 in den USA

Von Peter Hossli Für die amerikanischen Prozessanwälte fiel die Bescherung für einmal dürftig aus. Zum Jahresende servierten US-Richter Urteile, die vornehmlich die Investoren freute, die Kläger und deren Juristen ...

Die süsse Rache des Geschassten

Credit Suisse First Boston drohen Abgänge - Ex-Chef John Mack will seine Getreuen zurückholen. Endlich hat Mack den lange ersehnten Chefsessel bei Morgan Stanley erklommen. Nun will er die talentiertesten Banker der Branche holen - einige bei seinem früheren Arbeitgeber CSFB.

Die Dominosteine fallen wieder

Von Peter Hossli Das neue Jahr begann in den USA so, wie das alte geendet hatte - mit Mega-Mergers. Zehn Tage vor Weihnachten übernahm die Mobiltelefonfirma Sprint den Konkurrenten ...

«Kinder im Schleckwarenladen»

Die Klägeranwälte von geprellten Investoren freuen sich ausgiebig über die faktenreiche Vorarbeit von Eliot Spitzer. Falsche Aktienanalysen kosten die Investmentbanken an der Wallstreet rund 1,4 Milliarden Dollar - vorerst. Mit dem Vergleich ist die Sache nicht ausgestanden. Eine Klagewelle ist im Anzug. Die Forderungen geschädigter Anleger könnten 40 Milliarden Dollar erreichen.

Das Ende ist noch nicht erreicht

Müssen nach dem Merrill-Lynch-Vergleich auch CS und UBS Millionen zahlen? Das grosse Reinemachen an der Wallstreet geht weiter: Der 100-Millionen-Dollar-Vergleich zwischen Merrill Lynch und dem Staat New York ist bloss ein Zwischenhalt. Der New Yorker Staatsanwalt hat auch UBS und CS ins Visier genommen.

Zwei Sammelklagen sind eine schwere Las

Enron-Kläger fordern 28 Milliarden Dollar. Die CSFB soll eine Schlüsselrolle gespielt haben. In zwei Sammelklagen wird der CSFB und acht weiteren Banken im Fall Enron Betrug und Beihilfe zum organisierten Verbrechen vorgeworfen. CASH sichtete die mehrere hundert Seiten umfassenden Klageschriften. Die Forderungen belaufen sich auf 28 Mrd Dollar.

Und die nächste Klage folgt sogleich…

Gegen die UBS-Tochter PaineWebber ist eine Millionen-Sammelklage eingereicht worden - mit guten Erfolgschancen. Gegen die UBS-Tochter PaineWebber ist in Houston eine deftige Sammelklage eingereicht worden. Sie hatte Enron-Aktien zum Kauf empfohlen, als bereits alle Zeichen auf Sturm standen. Die Schadenersatzforderung für die geschädigten Aktionäre beläuft sich auf mehrere hundert Millionen Dollar.

CS-Tipps: Dumm oder kriminell?

So sehen US-Juristen die Ausgangslage im Streit zwischen CS und den Enron-Opfern. Auf rund 60 Milliarden Dollar wird die Enron-Pleite geschätzt. Jetzt suchen die Anwälte der Geschädigten nach zahlungskräftigen Tätern und Mittätern. Dabei ist insbesondere die Credit Suisse First Boston in ihr Visier geraten.

Noch liegt Phönix in der Asche

Ob New Yorks Financial District je wieder sein wird, was er war, ist zweifelhaft. Das Attentat auf das World Trade Center hat die Finanzwelt mitten ins Herz getroffen. Für lange Zeit dürfte New York seine Position als globale Kapitale des Geldhandels einbüssen. Es sei denn, die viel beschworene Unverdrossenheit der Stadt überrage das Desaster.