Die Muster-Knaben vom Paradeplatz

Die beiden Schweizer Grossbanken haben diese Woche die Jahresergebnisse bekannt gegeben. Was ihre Strategien bedeuten. Ein Kommentar.

Banken sind niemals beliebt

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Brady Dougan: Der Chef der Credit Suisse sagt, was die Banken tun müssten, um das Vertrauen wiederzufinden.

Jetzt grübelt er nach

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Oswald Grübel denkt schon über neue Mandate nach – vom Finanzbereich will er künftig die Finger lassen.

«Kinder im Schleckwarenladen»

Die Klägeranwälte von geprellten Investoren freuen sich ausgiebig über die faktenreiche Vorarbeit von Eliot Spitzer. Falsche Aktienanalysen kosten die Investmentbanken an der Wallstreet rund 1,4 Milliarden Dollar - vorerst. Mit dem Vergleich ist die Sache nicht ausgestanden. Eine Klagewelle ist im Anzug. Die Forderungen geschädigter Anleger könnten 40 Milliarden Dollar erreichen.

«Anleger geschlachtet wie die Schafe»

Mit 1,4 Milliarden Dollar kaufen sich zehn Wall-Street-Banken von einer Strafklage frei. Betroffen sind auch die US-Töchter von UBS und CS. Der Vergleich hat für die Banken Peinliches ans Tageslicht gerückt. Private Anwälte wollen ihre Zivilklagen nun weiterziehen.

Jetzt klagt auch US-Staranwalt Hausfeld

Ed Fagan müssen die Banken nicht fürchten - Hausfeld schon. Michael Hausfeld gilt als Schrecken der Wirtschaft: Er vertrat Opfer des havarierten Tankers «Exxon Valdez» in Alaska und verhalf Patienten, die an der Wirkung der Diätpille Fen-Phen erkrankten, zu Millionen. Nun will er Schweizer und US-Banken wegen deren Geschäftstätigkeit in Südafrika verklagen. Rechtsexperten geben ihm gute Chancen.

Das Ende ist noch nicht erreicht

Müssen nach dem Merrill-Lynch-Vergleich auch CS und UBS Millionen zahlen? Das grosse Reinemachen an der Wallstreet geht weiter: Der 100-Millionen-Dollar-Vergleich zwischen Merrill Lynch und dem Staat New York ist bloss ein Zwischenhalt. Der New Yorker Staatsanwalt hat auch UBS und CS ins Visier genommen.

Zwei Sammelklagen sind eine schwere Las

Enron-Kläger fordern 28 Milliarden Dollar. Die CSFB soll eine Schlüsselrolle gespielt haben. In zwei Sammelklagen wird der CSFB und acht weiteren Banken im Fall Enron Betrug und Beihilfe zum organisierten Verbrechen vorgeworfen. CASH sichtete die mehrere hundert Seiten umfassenden Klageschriften. Die Forderungen belaufen sich auf 28 Mrd Dollar.

CS-Tipps: Dumm oder kriminell?

So sehen US-Juristen die Ausgangslage im Streit zwischen CS und den Enron-Opfern. Auf rund 60 Milliarden Dollar wird die Enron-Pleite geschätzt. Jetzt suchen die Anwälte der Geschädigten nach zahlungskräftigen Tätern und Mittätern. Dabei ist insbesondere die Credit Suisse First Boston in ihr Visier geraten.