Die Klägeranwälte von geprellten Investoren freuen sich ausgiebig über die faktenreiche Vorarbeit von Eliot Spitzer. Falsche Aktienanalysen kosten die Investmentbanken an der Wallstreet rund 1,4 Milliarden Dollar - vorerst. Mit dem Vergleich ist die Sache nicht ausgestanden. Eine Klagewelle ist im Anzug. Die Forderungen geschädigter Anleger könnten 40 Milliarden Dollar erreichen.
Mit 1,4 Milliarden Dollar kaufen sich zehn Wall-Street-Banken von einer Strafklage frei. Betroffen sind auch die US-Töchter von UBS und CS. Der Vergleich hat für die Banken Peinliches ans Tageslicht gerückt. Private Anwälte wollen ihre Zivilklagen nun weiterziehen.
Ed Fagan müssen die Banken nicht fürchten - Hausfeld schon. Michael Hausfeld gilt als Schrecken der Wirtschaft: Er vertrat Opfer des havarierten Tankers «Exxon Valdez» in Alaska und verhalf Patienten, die an der Wirkung der Diätpille Fen-Phen erkrankten, zu Millionen. Nun will er Schweizer und US-Banken wegen deren Geschäftstätigkeit in Südafrika verklagen. Rechtsexperten geben ihm gute Chancen.
Müssen nach dem Merrill-Lynch-Vergleich auch CS und UBS Millionen zahlen? Das grosse Reinemachen an der Wallstreet geht weiter: Der 100-Millionen-Dollar-Vergleich zwischen Merrill Lynch und dem Staat New York ist bloss ein Zwischenhalt. Der New Yorker Staatsanwalt hat auch UBS und CS ins Visier genommen.
Enron-Kläger fordern 28 Milliarden Dollar. Die CSFB soll eine Schlüsselrolle gespielt haben. In zwei Sammelklagen wird der CSFB und acht weiteren Banken im Fall Enron Betrug und Beihilfe zum organisierten Verbrechen vorgeworfen. CASH sichtete die mehrere hundert Seiten umfassenden Klageschriften. Die Forderungen belaufen sich auf 28 Mrd Dollar.
So sehen US-Juristen die Ausgangslage im Streit zwischen CS und den Enron-Opfern. Auf rund 60 Milliarden Dollar wird die Enron-Pleite geschätzt. Jetzt suchen die Anwälte der Geschädigten nach zahlungskräftigen Tätern und Mittätern. Dabei ist insbesondere die Credit Suisse First Boston in ihr Visier geraten.