Letzte Woche publizierte die WOZ eine Fälschung von Tom Kummer. Wem ein solcher journalistischer Lapsus unterläuft, sollte sich bei den Leserinnen entschuldigen.
Stattdessen redet sich die WOZ diese Woche raus – und lässt sich von Kummer ein zweites Mal veralbern.
Einer der Vorwürfe sei korrekt gewesen: Steven Spielberg hätte in der «Los Angeles Times» tatsächlich nicht gesagt, die Super Bowl sei die «beste, emotionalste Footballshow aller Zeiten». Wie kam das? Kummer verwechselte angeblich die Quellen: «Spielberg habe das im Fernsehen zu einem Reporter gesagt. Belegen lässt sich das nicht», schreibt die WOZ.
Es ist die klassische Lüge von journalistischen Fälschern. Mit minimalem journalistischem Handwerk ist sie rasch entlarvt. Man ruft den Pressesprecher von Steven Spielberg an und konfrontiert ihn mit der Darstellung der WOZ. «Das tönt überhaupt nicht nach Steven», sagt Spielbergs Sprecher Marvin Levy. «Mir ist ein Fernsehauftritt von Steven zur Super Bowl nicht bekannt.» Es ist Levys Job, solche Auftritte zu koordinieren. «Er sah das Spiel im privaten Rahmen bei sich zu Hause an.»
Per E-Mail stellt Levys Sekretärin klar: «Mr. Spielberg made no quotes about the Super Bowl. He has been on set shooting a film since the end of January.»
Mann, ist das eine Erleichterung hier. Endlich mal einer, der Qualitätsrecherche betreibt und ohne Hysterie seine Einsichten in ein exzellent gestaltetes Blog stellt. Danke.