Von Peter Hossli
Nach dem Super Tuesday steht fest: Hillary Clinton (68) wird die Demokraten als offizielle Kandidatin in die Präsidentschaftswahlen führen. Ihr Gegner Bernie Sanders (74) schnitt beachtlich ab, gewann vier von elf Staaten, unterlag in Massachusetts knapp. Rein rechnerisch aber ist Clinton kaum mehr einzuholen.
Längst denkt sie daher an den 8. November – und heckt Strategien aus, um Donald Trump (69) zu schlagen. Clinton nimmt Trump ernst. Sie weiss: Der Milliardär ist nicht dumm. Die beiden kennen einander, ihre Kinder sind befreundet, beide politisch in New York verankert.
Auf drei Säulen stellt Hillary Clinton ihren Schlachtplan, berichtet die «New York Times».
• Zum einen will Clinton den Baulöwen als einen herzlosen Unternehmer zeichnen. Als einen, der in seinen Firmen oft jene illegalen und günstigen Arbeiter beschäftigt hat, gegen die er nun so laut hetzt. Der mit seinem Plan nicht etwa Jobs schafft, sondern sie zerstört.
• Clinton will als erste Frau im Weissen Haus Geschichte schreiben. Deshalb wird sie Trump als üblen Frauenverachter zeichnen. So hofft sie, künftig junge Frauen hinter sich zu scharen, die in den Vorwahlen für Sanders stimmten. Und jene Frauen, die im Mittleren Westen einen Mann daheim haben, der um seinen Job fürchtet – und deshalb Trump wählt.
• Zuletzt wird sie den Stil von Trump angreifen, die Obszönität, das Vulgäre, das Unberechenbare. Sie wird den Tycoon als einen Choleriker zeichnen, den man nicht in die Nähe des weltweit grössten Arsenals von Atomwaffen lassen darf.
Falsch liegt Clinton damit sicher nicht. Aber es ist eine reaktive Strategie, die nicht begeistert. So ist noch nie jemand ins Weisse Haus eingezogen.