Nur Kartenlesen kann er nicht

Eine kurze Laudatio auf den Schweizer Fotograf des Jahres.

Von Peter Hossli

mora_at_work_2Pascal Mora – Aargauer und Italiener – ist Schweizer Fotograf des Jahres. Eines seiner Bilder ging 2015 um die Welt. Der 32-Jährige nennt es ‹mein Leintuch› – hinter Bettzeug führt die Polizei Fifa-Funktionäre aus dem Zürcher Hotel Baur au Lac ab. Das Foto markiert den Anfang vom Ende von Fifa-König Sepp Blatter. Mora schoss es für die ‹New York Times›.

Ich war mit ihm für die Blick-Gruppe unterwegs, 2015 im Irak, auf dem Balkan, in Italien, in Deutschland und in Zürich. In Kurdistan brachte Mora Kinder zum Lachen, die vor dem IS flohen. In Serbien sprach er Syrer auf Arabisch an. In Mailand (I) fand er guten Espresso, in München (D) lichtete er Uli Hoeness ab.

Fotografieren brachte er sich selbst bei. Er hat, was es braucht: grosse Neugier, ein gutes Auge. Vor allem mag und respektiert er die Menschen, die er zeigt. Kaum ist er in einem fremden Land, steckt in seinem Telefon eine lokale SIM-Karte. Er arbeitet schnell und lange und hat stets ein Extrastück Schokolade dabei. Nur etwas gelingt ihm selten: Sich mit Google Maps zu orientieren.

Arbeiten von Pascal Mora aus dem Jahr 2015

Irak

Mazedonien

Serbien

Ungarisch-Serbische Grenze

Der Playboy-Chefredaktor

Der israelische Notfall-Chirurg

Der italienische Arzt

Das Flüchtlingsdorf in Norddeutschland

Mailand – Chiasso