Immer im Bild

Brigitte Hauser-Süess war acht Jahre lang Sprecherin, engste Vertraute – und Freundin der abtretenden Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf.

Von Peter Hossli (Text und Foto)

ews_bhsZuerst winkt sie ab. «Das ist privat», sagt Brigitte Hauser-Süess (61). Nie werde sie über ihre Zeit an der Seite von Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf (59) reden. Bis sie zurückruft. «Wir haben es besprochen, für die Chefin ist es okay, wenn ich rede. Einfach nichts Privates.»

Der kurze Dialog sagt viel über diese besondere Beziehung. Auf Loyalität fusst sie, «gegenseitigem Respekt, vor allem auf Vertrauen», so Hauser-Süess. Als «meine Freundin» bezeichnet die Ende Jahr abtretende Finanzministerin ihre Sprecherin.
Seit Mai 2008 arbeiten die beiden Frauen zusammen. Seither ist die eine dabei, wenn die andere auftritt. Hauser-Süess denkt mit. Betreut Anfragen von Journalisten. Steht der Bundesrätin zur Seite. Trägt Wasser zur Pressekonferenz. Packt im Bundesrats-Jet Pralinen ein, welche die Bündnerin am G-20-Treffen in Moskau stärken. Nach der Familie war sie die Erste, die Widmer-Schlumpf in ihren Rückzug einweihte.

Wer das Sagen hat, ist klar. Und doch verstehen sie sich blind. «Wir haben gleiche Werte», sagt Hauser-Süess, Luzernerin und verheiratet mit einem Walliser. «Wir mögen Sachpolitik ohne Angst.»

Beide wohnen in Bergkantonen, vereinen Karriere und Familie, sind Grossmütter, engagieren sich für Frauen. Sie bewundere «die Intelligenz der Chefin», sagt Hauser-Süess, die einst für die CVP im Walliser Grossrat sass. «Und sie ist herzlich.» Die Beziehung? «Sie erträgt gegenseitige Kritik.» Eben – eine echte Frauen-Freundschaft.