Das muss die Welt tun

Das Flüchtlingsdrama ist eine Schande für die Menschheit. Die Misere hat viele Ursachen. Aber es gibt Wege, das Elend zu beenden. Oder wenigstens zu lindern.

Von Peter Hossli (Text) und Igor Kravarik

fluchtÜber den Balkan flüchten vor allem Syrer und Iraker nach Europa. «Wir wollen nicht in Europa bleiben», sagte die 18-jährige syrische Studentin Sheila in Serbien zu BLICK. «Sobald der Krieg zu Ende ist, gehen wir zurück.»

Wie die meisten Syrer. Sie flüchten vor einem Bürgerkrieg, der seit 2011 tobt. Das Land zerfällt. Gewaltsam hält sich Präsident Bashar al-Assad (49) an der Macht. Über 220 000 Menschen starben, fast zwölf Millionen sind auf der Flucht, vier Millionen davon im Ausland. Viele fliehen vor den Terroristen des Islamischen Staats (IS), die sich von Irak aus in Syrien festkrallen.

Gemeinsam könnten der russische Präsident Wladimir Putin (62) und US-Präsident Barack Obama (54) den Krieg in Syrien stoppen. Putin ziert sich: 2011 griffen westliche Mächte Libyen an, ohne Resolution des Uno-Sicherheitsrats. Noch immer fühlen sich Russland und China hintergangen.

Gefordert sind auch die Golfstaaten. Iran unterstützt Assad, die reichen Öl-Monarchien Saudi-Arabien, Katar und Kuwait sind mit Iran verfeindet. Ein Neuanfang in Syrien ist aber nur möglich, wenn Iraner und Saudis sich verständigen.

Zudem müssten sich die Türken für die Idee eines kurdischen Staates öffnen. Die Kurden sind zentral im Kampf gegen den IS. Sie hoffen auf ein eigenes Land auf irakischem, syrischem und türkischem Gebiet. Die Türken sperren sich. Daher dürfte sich im Nahen Osten vorerst kaum etwas bewegen – ausser Flüchtlingsströmen.