Blatter stellt sein Fifa-Magazin ein

Der Umbau beim Weltfussballverband geht weiter. Im Zuge der Entlassung von Walter de Gregorio schliesst die Fifa «The Fifa Weekly».

Von Peter Hossli

wdg_blatterSepp Blatter (79) ist wütend, heisst es aus seinem direkten Umfeld. Dem Fifa-Präsidenten aus Visp VS passe gar nicht, wie schlecht der Weltfussballverband seit Wochen in den Medien wegkommt. «Nun räumt er auf», sagt einer, der ihm nahesteht. «Er will wieder mehr Einfluss nehmen auf die Fifa-Kommunikation.»

Die Schuld für das miese Image schiebt Blatter seinem langjährigen Kommunikationschef zu. Walter De Gregorio (50) habe statt der Fifa nur sich selbst positiv in Szene gesetzt. Letzte Woche musste er gehen. Gleichzeitig entschloss sich der Walliser, «The Fifa Weekly» in den nächsten Wochen einzustellen, wie zwei unabhängige Quellen bestätigen.

Das 2013 lancierte Wochenmagazin erscheint in Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch. Erhältlich ist es in allen 209 Fifa-Mitgliedsländern.

Die Fifa-Pressestelle war gestern ahnungslos. Die fünf «Weekly»-Redaktoren waren von der Einstellung noch nicht informiert worden. Für sie und die freien Mitarbeiter suche Blatter nach sozialen Lösungen.

Sauer stiess in der Fifa-Zentrale auf, wie De Gregorio in der TV-Sendung «Schawinski» damit kokettierte, er verdiene zu wenig für seine Leistung. Mit Bonus habe er jährlich eine Million Franken erhalten, sagen zwei Quellen. Seine Abfindung betrage ein Jahresgehalt.

De Gregorio war gestern nicht zu erreichen. Sein Büro sei geräumt.

Foto: Ennio Leanza/Keystone