“ISIS ist ein Kult”

Die Bezeichnung für die Schergen im Nahen Osten wechselt oft. Eine CNN-Journalistin spricht Klartext.

Von Peter Hossli

Was ist die Terrorbande «Islamischer Staat» (IS) oder ISIS? Wie sollen wir Schergen und Schlächter nennen, die Irak, Syrien, Nigeria und Libyen terrorisieren? In Nordirak wird der Ausdruck «Islamischer Staat» als Beleidigung empfunden, als Propaganda. Er stützt das Ziel der Terroristen, ein Kalifat zu errichten, in dem die Scharia gilt. Sie nennen die Gruppe «Daesh», ein arabisches Schimpfwort. Es bedeutet «Eiferer, der seine Meinung anderen aufdrückt.» Vor allem aber entkoppelt der Ausdruck den Islam vom Terror.

Treffend sagt es CNN-Reporterin Christiane Amanpour (57): «ISIS ist ein Kult.» Dieser Kult eroberte letzten Juni Mossul, die zweitgrösste Stadt im Irak. Im August griffen sie Qaraqosh an, mit 50 000 Einwohnern die grösste christliche Stadt im Irak. Wer konnte, floh ins kurdische Erbil.