Von Peter Hossli
Grosser Auftritt der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (60) am Weltwirtschaftsforum in Davos: «Das Jahr hat für uns in Europa mit einem Paukenschlag begonne», sagte Merkel. «Mit einem schrecklichen, barbarischen terroristischen Angriff in Frankreich, auf Journalisten, Polizisten und jüdischen Bürger.» Der Kampf gegen «islamistischen Terror» sei «die grosse Herausforderung der Zeit.» Merkel präsentierte eine Lösung: «Das Lebensprinzip der Demokratie muss unsere Antwort auf Terrorismus sein.»
Die Kanzlerin sprach über die Ukraine und die Annexion der Krim durch Russland. Das sei «ein Verstoss gegen das friedliche Zusammenleben in Europa», so Merkel. Ihre Ansage an den russischen Präsident Wladimir Putin (62) war klar: «Die territoriale Integrität der Ukraine muss wieder hergestellt werden.» Merkel trug ein senfgelbes Jackett und eine bunte Halskette – und gab sich bezüglich der Wirtschaft verhalten optimistisch: «Die Eurokrise ist so einigermassen im Griff, überwunden ist sie noch nicht.» Länder wie Italien, Portugal, sogar Frankreich und Griechenland hätten die nötigen Reformen eingeleitet.
Diese aber müssten noch weiter gehen, damit in Europa wieder Stellen geschafft würden. Sie plädierte für Freihandelsabkommen zwischen Japan, Kanada und den USA. Den Entscheid der EZB, Staatsanleihen mit bis zu 60 Milliarden Euro zu kaufen, wollte sie nicht kommentieren. «Die EZB ist unabhängig.» Und doch kritisierte sie die EZB: Das viele Geld verwässere die Realität.