So will Obama den IS-Terror besiegen

Heute vor 13 Jahren griffen Terroristen New York und Washington an. Nun bedrohen Terroristen in Syrien und im Irak den Welt­frieden. Der US-Präsident will den Islamischen Staat militärisch und diplomatisch besiegen.

Von Peter Hossli

obama1) Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) breitet sich auf dem Gebiet von Syrien und dem Irak aus. Seit drei Jahren zögert Barack Obama, in Syrien militärisch einzugreifen.

Zumal ihm bisher der Rückhalt in der US-Bevölkerung fehlte. Spätestens seit der Enthauptung von zwei US-Journalisten hat die öffentliche Meinung gedreht. Obama möchte dies nutzen, um Luftangriffe auf IS-Stellungen in Syrien zu bewilligen. Sein erklärtes Ziel: «Die Terrorgruppen schwächen und letztlich zerstören.»

2) Obama braucht die Zustimmung im Kongress, um eine militärische Aktion massiv auszubauen. Viele Parlamentarier sind aber zurückhaltend. Sie müssen sich im Herbst der Wahl stellen. Obama will den Kongress überzeugen, zumindest 500 Millionen Dollar Hilfe für syrische Rebellen zu sprechen.

3) Obama stellt die amerikanische Bevölkerung auf einen langfris­tigen Konflikt ein. Er weiss: Der Kampf gegen den IS dauert Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.

4) US-Aussenminister John Kerry (70) ist fast pausenlos im Nahen Osten unterwegs. Er traf sich mit der neuen Regierung im Irak, um sich im Kampf gegen den IS ihre Unterstützung zu sichern. Zudem reist Kerry diese Woche nach Saudi-Ara­bien. Die Saudis fürchten, ein Krieg gegen den IS könnte die sunnitischen Extremisten im eigenen Land provozieren. Kerry will die Furcht dämmen.

5) Allein will Amerika nicht gegen den IS vorgehen. Beim Nato-Gipfel vergangener Woche in Newport (GB) schlug Kerry eine Koalition aus zehn Ländern vor: USA, Deutschland, Grossbritannien, Frankreich, Italien, Dänemark, Polen, Kanada, Australien, Türkei. Zentral wären die Türken mit Grenzen zu Syrien und dem Irak. Doch die Türkei fürchtet um 49 Landsleute in IS-Geiselhaft.

6) Extreme Sunniten bilden den IS. Obama will gemässigte Sunniten veranlassen, sich am Kampf gegen die Dschihadisten zu beteiligen. Es soll nicht wie ein «Krieg USA gegen Sunniten» aussehen.