Von Peter Hossli
Die Betreiber des Stade de Suisse müssen Deutschland versetzen. Weil im Berner Stadion ein Kunstrasen verlegt wird, kann das Jubiläumsspiel zum «Wunder von Bern» nicht wie vereinbart an historischer Stätte steigen. «Was wir bedauern», so der deutsche Botschafter in Bern, Otto Lampe. «Aber wir begehen ja nicht das ‹Wunder vom Wankdorf›, sondern das ‹Wunder von Bern›.»
Das Gedenkspiel findet nun am 15. Juni um 15.30 Uhr im Stadion Neufeld statt. Der FC Nationalrat trifft auf eine Auswahl internationaler Diplomaten aus Nationen, die vor sechzig Jahren an der Weltmeisterschaft in der Schweiz teilnahmen.
Am 4. Juli 1954 gewann die BRD das WM-Finale gegen die favorisierten Ungarn mit 3:2. Das Spiel fand im Berner Wankdorf statt, wo heute das Stade de Suisse steht. Für Deutschland war der Sieg ein Meilenstein. «Die WM 1954 und der Titel kamen zu einer Zeit, als Deutschland nach dem Krieg langsam auf die Füsse kam», sagt Botschafter Lampe. «Der Pokal hatte grosse Symbolkraft und ermöglichte es den Deutschen, zuversichtlicher in die Zukunft zu blicken.» Rund um das Gedenkspiel sollen neue Dokumente sowie ein dokumentarischer Film gezeigt werden.
Das Team der Diplomaten sei bereit, versichert Lampe, der selber mitspielen wird. «Wir haben gut trainiert und fürchten den FC Nationalrat nicht.»