Von Peter Hossli
Aufregung in Davos GR. Die Stilli Park AG erklärt Insolvenz. Sie ist Pächterin des Ende 2013 eröffneten Luxushotels InterContinental Davos, bekannt als «goldenes Ei». Das berichtete gestern die Zeitung «Südostschweiz».
Stilli-Aktionär und -VR This Jenny (62) bestätigt den Konkurs. Der Glarner alt SVP-Ständerat stieg im Herbst ein – um einem Handwerker zu helfen. Er kaufte dessen Stilli-Aktien ab, im Wissen, Geld zu verlieren. «Mir war klar, die Stilli Park wird nicht mehr lange überleben.»
Rund «500000 Franken» betrage sein Verlust. Er kann es verschmerzen. Seine Baufirma Toneatti AG baute das 200-Millionen-Franken-Ei und verdiente goldig. «Stilli war für mich eine Goodwill-Aktion für eine Person in Not.»
Der Betrieb des Hotels und den zugehörigen Wohnungen sei völlig falsch aufgesetzt worden, sagt Jenny. «Das konnte nie gut gehen.» So sei das Hotel nicht richtig geführt gewesen. «Die InterConti-Leute spielen sich auf wie Zaren, sie haben mehr Personal als Gäste.»
Hotelbesitzerin ist der Real Estate Fund Hospitality der Credit Suisse (CS). Die Bank vereinbarte mit der Stilli eine fixe Pacht, die laut Jenny doppelt so hoch ist wie die Hoteleinnahmen. Den Verlust hätte Stilli tragen sollen. «Die Firma war ein reiner Durchlauferhitzer der CS», so Jenny. «Wäre Stilli ein Oligarch, wäre das ein sensationeller Vertrag für die CS. Aber die Bank hätte wissen müssen, dass das nicht funktioniert.» Derzeit erholt sich der Glarner in Davos von einer Magenoperation. «Stilli war zu schwach kapitalisiert, um jahrelang Verluste zu tragen.» Bei Vertragsabschluss mit dem CS-Fonds habe man mit «fantastischen Zahlen kalkuliert», sagt Jenny. «Dabei merkt selbst ein Maurer wie ich sofort: die Stilli Park AG wird mit dem InterContinental nie Geld verdienen.»
Schliessen müsse das Luxushotel aber nicht. «Es gibt keine Gläubiger, niemand verliert den Job, die Credit Suisse braucht einfach einen neuen Durchlauferhitzer», so Jenny. Es werde nun wohl eine Auffanggesellschaft gegründet, «mit neuen, vernünftigeren Verträgen».
Die Credit Suisse wollte auf Anfrage nicht Stellung nehmen.