Von Peter Hossli
Bundesrätin Simonetta Sommaruga setzt sich an den runden Tisch, an dem die Anliegen der Verdingkinder besprochen werden. Das bestätigt ihre Sprecherin Sylvia Scalabrino. «Es ist ein Thema, das Frau Sommaruga sehr am Herzen liegt, sie wird die erste Sitzung mit einem Grusswort eröffnen.» Sommaruga (52) reagiere damit nicht auf die Kritik von Verdingkindern am Forum, sagt Scalabrino. «Es war stets geplant, dass sie den Anstoss gibt.»
Sommarugas Auftritt ist eine wichtige Geste. «Damit will sie ganz bewusst die Bedeutung der kommenden Arbeit des runden Tischs unterstreichen», sagt der Urner alt Ständerat Hansruedi Stadler (CVP). Er leitet den Tisch. Sommaruga entschuldigte sich am 11. April im Namens des Bundesrats bei Fremdplatzierten. Gleichentags lancierte sie den runden Tisch. Der Termin des ersten Treffens wird nächste Woche bekannt – und richtet sich nach Sommarugas Kalender.
Beim runden Tisch handle es sich um «einen sehr sensiblen und wichtigen Prozess», sagt Stadler (59). Es gehe um eine «historische, juristische und gesellschaftspolitische Aufarbeitung». Stadler betont: «Es stehen auch finanzielle Fragen im Raum.»