Von Peter Hossli (Text) und Robert Huber (Fotos)
Ein schriller Pfiff, eine rau hallende Frauenstimme. «Gleis 18, bitte Vorsicht, der Zug fährt ab.» Hurtig hetzt ein dicklicher Mann mit zerzaustem Haar durch die offene Türe – just bevor sie schliesst. Es zieht, zuckt, ruckt, klickt. Stahl ächzt unter Fahrgestellen. Weichen quietschen. Die Lokomotive nimmt Tempo auf. Um sieben nach sechs geht es heimwärts, mit der Eisenbahn weg von Zürich. Raus aus dem Moloch.
Drinnen in den Waggons ist es eng, jeder Sitzplatz besetzt. Müde Menschen stehen in Gängen, lesen den Blick am Abend.
Längst verduftet sind Deo und Aftershave. Es riecht abgestanden, schweissgeschwängert, und es riecht nach kalten und lauwarmen Speisen, nach salzigen Chips, die einer verschlingt, nach dem eingepackten Poulet, das später als Abendessen auf dem Tisch steht. Eine junge, blasse Frau knabbert an Fingernägeln. Ihr Sitznachbar löst ein Kreuzworträtsel, trinkt dazu eine Cola. Leise wummert ein Musikgemisch aus Ohrstöpseln durchs gesamte Zugabteil.
Draussen saust das Limmattal vorbei, Baukräne und Lagerhallen, grünlich der Fluss, verstopft die Autobahn. Raus schaut keiner. Nicht nur, weil das Limmattal nicht schön wäre. Täglich zieht es an denselben Passagieren vorbei. Selten entdecken sie etwas Neues.
Kaum ist der Bahnhof Wettingen passiert, überquert der Zug den Fluss, sticht ins Tunnel. Höchste Zeit, die Tasche zu schliessen, den Rest des Sandwichs in den Kübel zu drücken, zum Ausgang vorzudrängen. Halt in Baden. Ellbogen fahren aus, Türflügel zurück. Stumme Menschen hüpfen aufs Perron, zünden sich Zigaretten an, eilen über die erste Treppe runter in die Unterführung, über eine zweite wieder hoch zur Bus-Station, drängen rein ins nächste Gefährt. Ein Bus fährt sie nach Fislisbach, ein anderer ins Siggenthal, ein weiterer steuert Endingen an. Noch ein kurzer Fussweg, dann endlich wartet die Haustüre.
Ein Volk von Pendlern sind die Schweizer. Nehmen tagtäglich lange Wege in Kauf, um die Nächte abseits der Stadt zu verbringen. Sechs von zehn Personen verlassen ihren Wohnort, um anderswo zu arbeiten, sind rastlos am Morgen und ruhelos am Abend. Der Taktfahrplan diktiert ihnen den Rhythmus des Lebens. Für den Preis eines Gartens im Grünen mit Rasenmäher, für die grössere Wohnung in der Agglomeration, den Bastelraum im Untergeschoss. Für die verlockende Kombination aus höheren Löhnen in der Stadt und tieferen Mieten auf dem Land zwängen sie sich Tag für Tag durch Türen, Tunnels und Täler.
Mittlerweile tun es doppelt so viele wie noch 1970. Damals pendelten erst 31 Prozent der Schweizer Bevölkerung zur Arbeit. Weil es noch Arbeit gab auf dem Land. Zwar sind heute die Jobs in der Stadt. Aber dank S- und Autobahn muss niemand auf das Leben auf dem Dorf verzichten. Man kann abends die Stadt wieder verlassen, die nur wenige Schweizer mögen.
Hin- und Rückweg zusammengerechnet, legt heute im Schnitt jeder Pendler täglich 37 Kilometer zurück, im Auto oder mit dem öffentlichen Verkehr. Männer pendeln mit 42,5 Kilometern einen Drittel weiter als Frauen mit 31,1 Kilometern. Am weitesten reisen junge Erwachsene. Fast 50 Kilometer spulen die 18- bis 24-Jährigen ab. Solch lange Fahrten rauben Zeit. Bis zu einer Stunde verbringen 708 000 Pendler pro Tag im zuckelnden Menschenstrom, der durch die Schweiz fliesst. Eine halbe Million pendelt 30 Minuten lang. Die meisten – 1,2 Millionen – sind eine Viertelstunde unterwegs.
Voll automatisiert ist die mobile Monotonie. Etwa an der Station Mellingen-Heitersberg, eine halbe S-Bahn-Stunde entfernt von Zürich. Hier liegt ein Bahnhof ohne Dorf und ohne Stadt, errichtet auf einem Feld entlang einer Strasse. Ein Gleis führt nach Zürich, auf dem zweiten kommen Züge aus Zürich an. Parkplätze finden Velo-, Töff- und auf drei Etagen Autofahrer. Zwei Plätze sind reserviert für Taxis, einer für das knallig rote Mobility-Auto. Busse karren Menschen aus Bremgarten, Wohlen, Mägenwil, Widen heran.
Es ist 6 Uhr 47, noch dunkel. Ein Bus hält, 13 Minuten bevor der Zug in die Stadt abfährt – kostbare Zeit für Coop. Fast jeder Passagier strömt vom Bus zum Pronto-Shop. Der Laden ist von fünf Uhr früh bis Mitternacht geöffnet und führt das perfekte Sortiment für Pendler: Kaffee und frische Brötchen am Morgen, Energy-Drinks und Zigaretten. Wer abends ankommt, holt eine gefrorene Lasagne aus dem Tiefkühlfach, eine Portion Ravioli, eine Flasche spanischen Wein und bereits gerüsteten Salat.
Im 30-Sekunden-Takt fertigen Kassier und Kassiererin die bewegte Kundschaft ab. Es sind die beiden einzigen Personen, die in der Retortenwelt von Mellingen-Heitersberg tatsächlich arbeiten. Alles andere erledigen hier Maschinen. Kameras bewachen den Bahnhof, Automaten bedienen die Leute mit Bargeld, Billetten, mit Passfotos und Getränken. Ein Automat nimmt die Parkgebühr entgegen, ein anderer verarbeitet Kreditkarten für die Zapfsäule der Tankstelle. In Boxen liegt das Gratisblatt am Morgen.
Vielleicht zweihundert Menschen stehen auf dem Perron, viele stellen sich zurück. Jeder weiss: Um 6 Uhr 58 röhrt ein Schnellzug vorbei, wirbelt Staub und Haare auf. Um 7 Uhr hält die S-Bahn. Der Doppelstöcker schluckt die Menge. Wie ein Geisterbahnhof wirkt nun Mellingen-Heitersberg – bis der nächste Bus hält und neue Reisende auslädt.
30 Minuten später fährt die S-Bahn im Hauptbahnhof Zürich ein. Die Türe öffnet sich, jeder weiss, was jetzt zu tun ist, reiht sich in den Strom ein. Rasch verselbständigt er sich, zieht alle mit, übers Perron, die Rolltreppe, durch die grelle Unterführung. Frauen hetzen, Männer hetzen, Taschen streifen Hosen, Ellbogen berühren Schultern, Brüste stossen an Rücken. Eine Frau äugt aufs Telefon – setzt sie einen Tweet ab? –, rammt den Billettautomaten. Beim Gehen beisst einer ins Sandwich. Sauce tropft auf die Daunenjacke. Mit dem Handrücken wischt er sie weg, kaut weiter, inmitten Hunderter Menschen. Als hätte er das schon zigmal getan.
Wer nicht hetzt, fällt auf. Das Liebespaar etwa, das sich küsst. Die Jungverliebten giggeln, schauen sich in die Augen, nehmen nicht wahr, wie Menschen nebenan stampfen und strampeln, rudern und rumpeln, wie innert Sekunden Dutzende an ihnen vorbeiziehen, das nächste Ziel vor Augen: die Tramhaltestelle. Einer nimmt einen letzten Schluck Red Bull, einen Lungenzug, wirft die Zigarette auf die Schiene, vereint sie mit anderen vergilbten Kippen.
Wie nervöse Boxer vor der ersten Runde tänzeln die Pendler auf der Zürcher Bahnhofstrasse. Ihre Augen fixieren die Kurve, um die das Tram in diesem Moment einbiegt. Sie treten nach vorne, lauern wie die Katze vor dem Sprung auf die Maus. Das Tram hält. Vor der Türe bildet sich ein stossender Keil. Just dringt er ein. Die Jagd auf einen freien Sitzplatz? Vergebens.
Spass bereitet all das nicht, gesund kann es nicht sein, wie etliche Studien belegen. Pendeln stresst. Vernichtet Zeit. Dämpft die Lust. Entfremdet Paare. Trübt das Glück.
Pendler haben weniger Sex. Spielen seltener mit ihren Kindern. Schwimmen an Sommerabenden nicht im See. Rennen morgens nicht im Wald. Trennen sich öfter.
Bis zu 40 Prozent höher ist die Scheidungsrate unter Alltagsnomaden als unter Sesshaften. Eruiert haben das schwedische Forscher. Sie untersuchten die Langzeitwirkung des täglichen Hin und Her zwischen 1995 bis 2005.
Oft haben mobile Menschen eine höhere Bildung und bekommen deshalb später Kinder. Für Eltern aber ist Pendeln Gift, erkannten die Schweden. Reist der Vater länger zur Arbeit, sieht er die Kinder seltener, beteiligt sich weniger an der Hausarbeit, ist abends matter, morgens geht er früher raus.
Da dies oft der Gatte tut, festigt Pendeln überholt geglaubte Geschlechterrollen – und treibt so manche Frau aus der Beziehung.
Nahezu geräuschlos fährt das Tram Nummer 13 durch den Morgen in Zürich, nicht mal in den Kurven quietscht es. Stille bestimmt das Innere. Keiner spricht. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt. Ziel ist der Bürokomplex einer Grossbank, wo über tausend Menschen tagein, tagaus vor Computern sitzen. Schon im Tram blicken sie auf Telefon-Bildschirme, die sie mit ihren Daumen steuern.
Ein Husten hier, ein Räuspern da, nur Stationsansagen durchbrechen die Stille. Rennweg. Paradeplatz. Bleicherweg. An jeder Haltestelle steigen Passagiere zu und nur wenige aus. Bisherige rücken auf, bis die Nähe unangenehm wird.
Offenbar nicht allen. Mancher legt im Verkehrsstrom die Scham ab. Bohrt in der Nase, kratzt sich im Schritt, feilt die Nägel. Es scheint, als sei Pendeln für viele ein anonymer Akt. Sie glauben, alleine unterwegs zu sein. Oder ist der Weg zum Job so vertraut wie das eigene Bad? Erweitert der Sitzplatz im ÖV die heimischen Schlaf- und Wohnzimmer?
Zufrieden sieht kaum jemand aus. Pendler, so haben Umfragen ergeben, sind nicht glücklich. Aber ihr Unglück ist womöglich durch Geld kompensiert.
40 Prozent mehr verdienen müsste einer, um den Glücksverlust der monotonen Mobilität wettzumachen, haben die Ökonomen Bruno Frey und Alois Stutzer aus Gesprächen mit den Reisenden berechnet.
Tatsächlich pendelt länger, wer mehr verdient. Gelangen Ende Monat 6000 Franken aufs Konto, liegt die tägliche Pendlerleistung bei 30 Kilometern. Steigt das Einkommen auf monatlich 10 000 Franken an, fahren Berufstätige im Schnitt 48 Kilometer weit. Bei über 14 000 Franken Gehalt ist einer fast 52 Kilometer auf Achse.
Und gibt dort reichlich Geld aus. Denn wo viele Menschen durchkommen, blüht meist das Geschäft. Das war bei der um 375 n. Chr. einsetzenden Völkerwanderung so, auf Kreuzzügen, bei den Seefahrern und Goldschürfern. Entlang ihrer Wege stellten Händler ihre Hütten auf, befriedigten die Bedürfnisse der Bewegten – und wurden oft reicher als die Abenteurer selbst.
Botschaften berieseln die ruhelosen Reisenden. «Mehr Soldaten in Mali» – «Südafrika gerät ins Hintertreffen» – «Wird Zypern in Brüssel gerettet?» Erklären Wortfetzen auf Bildschirmen an der Rolltreppe wirklich die Welt? Werbeplakate werben
um Bewegte. Für den «Nebelspalter», violette Schoggi-Hasen, eine Wellness-Farm, den Jazzer Branford Marsalis, die Flatrate von Sunrise, Kleinkredite. Vom Dach eines Trams wirbt ein Radio für Erwachsene für die besten Songs aller Zeiten, eine Privatschule für das 10. Schuljahr. Zum Zahnarzt soll der Pendler nach Deutschland, heisst es. Dabei gibt es Zahnärzte im Bahnhof nebenan.
Zwischen Bern und Zürich verläuft die Hauptschlagader des Schweizer Bahnverkehrs. Die Strecke, in 56 Minuten zurückgelegt, ist unter Pendlern die Königsdisziplin. Alle 30 Minuten fährt in beide Richtungen ein Zug ab, fast jeder randvoll – egal, zu welcher Zeit.
Es ist 6 Uhr 29 in Zürich, noch drei Minuten bis zur Abfahrt. Wer jetzt nicht drin ist, wird wohl stehen müssen. «Gleis 12, Vorsicht, der Zug fährt ab.» Es zischt. Die Türen schliessen, ein Ruck, die Lokomotive zieht los. In drei Sprachen wünschen die SBB eine gute Reise, werben in holprigem Englisch für den Speisewagen in der Zugmitte.
Sack und Pack schleppen die Nomaden mit sich rum. Meist mehr, als in den Ablagen über und unter den Sitzen Platz hat. Männer tragen es auf dem Rücken, Frauen schultern es. Leder passt eher zur ersten, Nylon zur zweiten Klasse. Aus den Taschen ziehen die Pendler das Rüstzeug fürs rollende Büro – iPads, Laptops, Bleistifte und Papier.
Fliessend ist hier der Übergang von privat zu öffentlich. Müde schlafen im Zug. Verliebte küssen sich. Alle essen, trinken, telefonieren, schnorren.
Schnarchend liegt ein Lehrling auf der Bank neben der Treppe im oberen Stock des Doppelstockwagens.
Lautlos schläft auf der anderen Seite ein Mittfünfziger mit Bürstenschnitt und kariertem Hemd. Die Schuhe hat er abgestreift. Egal, dass in der Ferse der rechten Socke ein Loch klafft und beide Füsse ranzig riechen.
Rüde und laut palavern vier Anwältinnen. Motzen in ungewohnt aggressivem Berner Dialekt über Kollegen. Sie schwatzen sich den Morgenfrust weg.
«Der nervt.»
«Die stinkt.»
«Der ist ein Macker.»
«Sie hat keine Ahnung.»
«Der spricht schlechtes Deutsch.»
«Sie schreibt ständig die doppelte Arbeitszeit auf.»
Zwei Frauen tratschen, haben je eine Thermosflasche dabei, gefüllt mit dampfendem Kaffee. Eine reibt Handcreme ein, die andere trägt Lippenstift auf. Offiziere studieren Einsatzbefehle. Zwei Ingenieure bereden ein «Cloud-Projekt, das vor den Sommerferien fertig sein muss», sprechen über «Events» und «Showcases», vertiefen sich in PowerPoint und Excel, bevor es hell ist.
Der Kondukteur stört sie. «Guten Morgen, alle Billette vorweisen, bitte.» Fast keiner streckt ein Billett hin, die meisten zücken ein Generalabonnement, ein GA. Das Ticket ist fast überall gültig, wo in der Schweiz ein öffentliches Gefährt verkehrt. Erst diese Karte ermöglicht die hohe Mobilität.
Weil sie zu günstig ist, findet Rudolf Wehrli, der Präsident des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse. «Da die Mobilität heute so billig ist, ist es für viele immer noch bequemer zu pendeln, statt zu zügeln», sagte Wehrli unlängst in einem Interview. «Meine Wunschvorstellung ist, dass die Menschen wieder näher an ihrem Arbeitsort wohnen.»
Um die wahren Kosten des Pendelns mit der Bahn zu decken, müsste ein 1.-Klasse-GA im Jahr 10 000 Franken kosten, berechnete ein St. Galler Professor. Es kostet aber nur 5800 Franken. Pendelt einer täglich von Zürich nach Lausanne, hat er den Preis bereits im Februar herausgefahren.
Zürich-Bern-Pendler legen ihr GA meist aufs Tischchen – damit der Schaffner sie bei der Kontrolle nicht wecken muss.
Nun sind alle wach. «Meine Damen und Herren, wir treffen pünktlich in Bern ein», hallt es. Die Ohrstöpsel gehen raus, Rouge-Tupfer finden eine Wange. Die Tasche ist zu, die Schuhe wieder an, der Schal liegt um den Hals. Ein letzter Blick aufs Handy. Der Zug fährt ein, die Hatz geht aufs Neue los. Bis zum Sitzplatz im Büro.
Schon in zehn Stunden stehen die meisten wieder hier. Steigen in den Zug ein, essen etwas Klebriges – und fahren zurück.
Interessante Haltung von Herrn Wehrli, Economy Suisse. Wie wäre es wenn die Arbeit wieder näher zu den Menschen käme als weiter zu zentralisieren. Als Pendler reise ich nicht freiwillig. Aber mein Job wurde nun mal nach Zürich verlegt und da wo ich lebe finde ich nicht einfach was Adäquates in meinem Alter. Vielleicht muss sich Economy Suisse im klaren werden, dass ein Unternehmer nicht nur eine wirtschaftliche sondern auch in gewisser Weise gesellschaftliche Verantwortlichkeiten trägt. Unsere Arbeitswelt und Umfeld ist im Wandel. Höchste Zeit sich über unsere Arbeitsweise unter Einsatz modernster Kommunikationsmittel Gedanken zu machen.
das viele nicht freiwillig pendeln, sondern darauf angewiesen sind, das liesst man hier nicht. Oder sich der Verfasser wirklich, das man freiwillig mind. 2 Stunden hin und her fährt? Leider habe auch ich noch keinen adäquaten Job bei mir in der Region gefunden. Ok ich fahr die tägliche Strecke nach Zürich mit dem Auto – aber auch nicht wirklich freiwillig denn mit dem Zug wäre ich doppelt so lang unterwegs und ich möchte schliesslich noch mein Leben geniessen.
Es war aber schon immer so, ich kann nicht den 5-er und s’Weggli ha – ging noch nie. Man muss sich entschieden, für einen Job in der Nähe – sofern man einen findet – dafür weniger Lohn. Oder ein Job in einer Grossstadt – mehr Zeit zum pendeln aufzuwenden, aber mehr Lohn.
Ich kann mich den beiden Kommentatoren nur anschliessen. Der Mensch ist da wo die Arbeit ist, und nicht umgekehrt. Das ist auf der ganzen Welt so, wird von den Arbeitgebern diktiert und ist keine kauzige Eigenheit der Schweiz. Die erhobenen Fakten der Studien über das Pendeln sind sicher nicht falsch, aber werden leider von der Ecconomiesuisse nur dazu verwendet seltsame Wunschvorstellungen zu äussern. Einfach nicht realistisch! Oder ist das Herrn Wehrlis persönlicher Wunsch? Seine persönlichen Wünsche soll er bitte für sich behalten.
Würde ich den in der Nähe meiner Arbeit wohnen wollen? Eigentlich nein, ich habe eine viel höhere Lebensqualität in der Agglomeration und die Pendlerzeit (45 Minuten) nutze ich um die Tageszeitung zu lesen, einen Film zu schauen oder einfach zu entspannen. Zuhause habe ich Zeit um mich meiner Familie zu widmen. Als ich noch in der Stadt Zürich gelebt habe, war meine Pendlerzeit übrigens nicht viel kürzer, dafür musste ich 3x umsteigen, was mich viel mehr gestresst hat.