Schweizer Abgeltungssteuer vorbildlich

Britische Studie zeigt: Die Abgeltungssteuer trägt mehr in die Staatskasse als der Informationsaustausch.

Von Peter Hossli

Der automatische Informationsaustausch sei vorerst «nicht mehr als ein Modewort», sagte Ex-UBS-Präsident Peter Kurer unlängst zu SonntagsBlick. Die britische Denkfabrik European Policy Forum (EPF) geht noch weiter. Für eine vorgestern veröffentlichte Studie haben EPF-Steuerexperten die Wirkung des automatischen Informationsaustauschs untersucht. Ihr Befund: Er produziert Datenberge, bringt aber geringere Erträge als erhofft. Schlupflöcher schwächten zudem das System.

Gute Noten erteilen die Briten der Schweiz. Die von ihr entwickelte Abgeltungssteuer sei effizienter und beglücke die Säckelmeister. Zumal sie der Staatskasse mehr Geld bringt. Vorbildlich seien die mit Grossbritannien, Österreich und Deutschland unterzeichneten Steuerabkommen. Banken könnten dabei geschuldete Steuern problemlos für den Fiskus eintreiben. Der Informationsaustausch aber schaffe bürokratische Hürden.

Die Studie stützt die Strategie von Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf. Deutsche SPD-Politiker wird sie aber kaum dazu bringen, am Freitag dem Steuerabkommen mit der Schweiz doch noch zuzustimmen.