Von Peter Hossli
Ein Amerikaner verbreitet überraschend viel Optimismus für Europa. «Der Tiefpunkt der Eurokrise ist überwunden», sagt Analyst Sassan Ghahramani zu BLICK. Er glaubt an eine «baldige Stabilisierung» der Eurozone.
Folglich schwäche sich der Franken ab. «In den nächsten zwölf Monaten steigt der Euro auf 1.30 bis 1.40 Franken an», glaubt Ghahramani. Mit einer ähnlichen Aussage auf Bloomberg TV drückte er vorgestern Dienstag den Franken leicht.
Zuversichtlich stimmen ihn die jüngsten Aktionen der Europäischen Zentralbank. «Es sind wichtige Vorkehrungen getroffen worden, um die spanischen Banken zu stabilisieren», sagt er. Zudem werde Italien wohl Herr seiner Schulden.
Selbst für die Griechen ist er optimistisch. «Die Chance, dass Griechenland den Euro behält, ist auf etwa 70 Prozent angestiegen», so Ghahramani. Sei die Eurozone einmal stabil, «verebbt die Flucht in den Franken, dann fällt die Schweizer Währung rasch».
Dass der Franken in nächster Zeit erstarke, schliesst er aus. «Die Franken-Nervosität an den Märkten ist längst weg», sagt der New Yorker. «Investoren sind sich einig: die Schweizerische Nationalbank stützt kompromisslos den Mindestkurs.»
Politisch wirke die Schweiz geeint. «Der Bundesrat und SNB-Präsident Thomas Jordan stehen geschlossen hinter der Untergrenze, das hat an den Börsen sehr viel Gewicht.»
Schwächen allerdings könnten die Schweizer ihre Währung nicht. «Der Euro-Franken-Kurs hängt allein von der Beruhigung der Eurokrise ab, nicht von der Schweizer Wirtschaft», sagt Ghahramani. Nötig sei dazu noch ein Entscheid des deutschen Bundesverfassungsgerichts. Am 12. September befindet es über etliche Eilanträge zum Euro-Rettungsschirm. «Stellen sich die Richter gegen die Rettung, wird sich die Stabilisierung verzögern.» Der Franken bliebe dann stark.