Von Peter Hossli
Zwei Tage tobte im September 1515 die Schlacht bei Marignano. Gegen 12 000 Söldner starben in der Lombardei, die meisten davon Eidgenossen. Die Schmach des Gefechts, sind sich Historiker einig, führte die Schweiz zur Neutralität. Seit rund 300 Jahren liegen die sterblichen Überreste gefallener Eidgenossen in einem Beinhaus (Ossario) bei der Kirche Santa Maria della Neve an der Strasse zwischen den italienischen Städten Pedriano und Mezzano – ein wichtiges Mahnmal für Marignano.
Vor zwei Wochen stürzten zwei Säulen des Steingebäudes ein. Folglich sackte der mehrere Tonnen schwere Vorbau zusammen. Einen Vandalenakt vermutet die Stiftung Pro Marignano, die Besitzerin der Stätte, nicht. «Es deutet alles auf eine Streifkollision durch ein Motorfahrzeug hin», sagt Sprecher Livio Zanolari. Die Stiftung hatte das Beinhaus gekauft, um es bis zum 500. Jahrestag der blutigen Schlacht im Jahr 2015 zu restaurieren. Die Renovation soll nicht gefährdet sein, sagt Zanolari. «Sofern genug Spenden eingehen.»