Von Peter Hossli (Text) und Robert Huber (Fotos)
Mit der linken Hand presst der Doktor einen Plastikhalter auf den Scheitel des Patienten. Mit der Rechten hält er einen zweiten an dessen Schläfe. Dann drückt er den roten Knopf.
Geräuschlos strömt acht Sekunden lang elektrischer Strom ins Gehirn von Ernst Zürcher. Ein einziges Mal zuckelt sein schlaffer Rumpf. Sonst liegt er regungslos da. Allein die digitale Kurve auf dem Monitor schlägt aus. Sie misst wogende Wellen in Zürchers Kopf.
Der Metzger mit den liebevoll braunen Augen schlummert auf einem Spitalbett in der psychiatrischen Klinik Königsfelden. Jahrelang litt er an schweren Depressionen. Hier, im aargauischen Windisch, verabreicht ihm Psychiater Fritz Ramseier heute eine Elektrokrampftherapie (EKT) – einen Elektroschock.
Ja. Einen Elektroschock. Das gibt es noch.
Eine Renaissance erlebt, was gemeinhin verpönt ist und gefürchtet wird. Behandelte Ramseier 2001 noch drei Patienten mit EKT, waren es 2009 rund 25.
Sieben Schweizer Kliniken bieten Kuren an, bei denen kontrollierte elektrische Stimuli epileptische Anfälle auslösen. Wie beim Neustart eines drögen Computers räumt dies bei Schwermütigen das Chaos im Kopf auf.
Bei vielen, denen die Seele entschwunden ist, hilft sonst nichts. «EKT ist die wirksamste, rascheste und sicherste Behandlungsart gegen Depressionen», sagt Ramseier, der seit Jahren für die Anerkennung und gegen das negative Ansehen des heilsamen Stromschlags antritt.
Eine Woche später. Es ist 15.25 Uhr im Pavillon vier in Königsfelden.
Neonlicht beleuchtet den grau melierten Linoleumboden im niedrigen Gang. Ernst Zürcher, 60, sitzt auf dem Stuhl. Wartet. Hört Pflegern zu, die witzeln, es gebe im ganzen Spital kein freies Bett. «Ihr könnt mich ja am Boden behandeln», sagts und lächelt. Endlich, das Bett kommt, mit ihm der Psychiater. «Hallo Herr Zürcher, wie gehts?» «Blendend, ich war im Tessin wandern.» Er legt sich hin. Ramseier, ein gross gewachsener Arzt, der den weissen Kittel offen trägt, schiebt das Bett ins Behandlungszimmer. Die Jalousien sind geschlossen. In einer Ecke steht eine Sauerstoffflasche, daneben ein Monitor und das Gerät, das Strom verabreicht. In der Nierenschale liegen zwei blaue Gummikeile, dazu desinfizierte Kanülen. Vom Metallständer baumelt ein Beutel Kochsalzlösung.
Zürcher kennt die Routine. Über 100 Mal hat er sich Strom verabreichen lassen. Er legt die Brille in die Schuhe und beides unter die Matratze. «Letztes Mal schmeckte das Betäubungsmittel zu metallen», klagt er. «Keine Sorge, es ist anders dosiert», sagt Narkosearzt Michael Haag.
Er legt Sensoren an Zürchers Brust, die Blutdruck und Herzschlag messen. Den Zeigefinger umhüllt er mit dem Gerät, das Auskunft gibt über Puls und Sauerstoffsättigung. Nun sticht er eine Infusion, durch die Salzlösung tröpfelt. «Haben Sie heute was gegessen?», will er wissen. «Nein.» «Gut.»
Ein Assistent desinfiziert die Stirn des Patienten. Behutsam klebt er vier Elektroden an dessen Kopf. Um Ableitungen beider Hirnhälften zu erhalten, legt er je eine frontal rechts und links sowie hinter jedes Ohr. Zuletzt bringt er mittig vorne die Erdung an. Die dünnen weissen Kabel, die mit den Elektroden verbunden sind, stöpselt er in einen Kasten mit Monitor. Kurven schlagen aus. Sie zeigen die natürlichen Hirnstromaktivitäten an, bevor künstlicher Strom fliesst.
Ein Leben lang war Zürcher fleissig, dreissig Jahre davon bei der Ospelt AG. Arbeitete sich beim Liechtensteiner Trockenfleischriesen («Malbuner») vom Metzger zum Verkaufsleiter hoch. 70, 80, 90 Stunden die Woche war er unterwegs, traf Kunden, unterschrieb Verträge, führte Personal.
Bis er ausbrannte.
Es ist Frühling 2003. Zürcher und seine Lebenspartnerin Therese Amberg ziehen vom Aargau nach Triesen bei Vaduz. Sie bricht den Fuss, er erledigt den Umzug. Daneben schiebt er, wie üblich, täglich zwei Schichten. Es ist zu viel. Nachts liegt er wach im Bett, starrt ins Leere, steht auf, tigert im Zimmer umher. Denkt, was er noch alles erledigen müsste, sollte, könnte.
Am 26. Juli setzt er sich in den gelben Ledersessel im Wohnzimmer und bleibt sitzen.Macht keinen Wank. Redet nicht. Verdreht die Augen. Amberg, mit der Zürcher seit 26 Jahren lebt, ruft die Sekretärin an. Zürcher geht heute nicht ins Büro. Er geht zum Arzt. Der verschreibt ihm eine erste Pille.
Die Erschöpfung treibt Zürcher in eine tiefe Depression. Seine Gefühlswelt verdunkelt. Er lässt kein Licht mehr ins Zimmer. Liegt tagelang im Bett. Mit der Frau, die er doch liebt, spricht er kaum. Er weiss nicht mehr, wer er ist, was er hat, was er tut. Alles ist durcheinander. Er denkt an Selbstmord.
Depression ist eine tückische Krankheit. Acht Prozent der erwachsenen Schweizer Bevölkerung war oder ist deswegen in Behandlung, hält das Bundesamt für Statistik fest. Zwischen zehn und 25 Prozent der von Hausärzten behandelten Personen leiden daran. Hoch ist die Dunkelziffer jener, die für ihre Schwermut keinerlei Hilfe beanspruchen.
Für die Gemütslage verantwortlich sind Botenstoffe – sogenannte Neurotransmitter –, die zwischen Nervenzellen Signale übermitteln. Wer an Depressionen leidet, bei dem sind vor allem die Boten Serotonin und Noradrenalin nicht in ausreichenden Mengen vorhanden. Oft hapert die Abstimmung unter den Stoffen. «Bei Depressionen besteht eine Art Wackelkontakt im Gehirn», sagt Ramseier. Von Elektroschocks ausgelöste epileptische Anfälle stellen die gestörte Balance unter den Neurotransmittern wieder her.
Es ist ein verhextes Wechselspiel, das die Psychiater Ugo Cerletti und Lucio Bini in den Dreissigerjahren beobachteten. Epileptiker leiden nicht an Depressionen, stellten sie fest. Wie ein Nützling hemmt Epilepsie den Schädling Psychose. Die italienischen Forscher testeten erst an Ratten. Ab 1938 lösten sie bei psychisch Kranken mit elektrischen Stössen epileptische Anfälle aus.
Weil das ohne Narkose geschah, erduldeten Patienten höllische Schmerzen, erlitten Knochenbrüche, bissen Zahnreihen aus. Zu Recht geriet die krude Therapieform in Verruf. Zumal Nazi-Ärzte damit experimentierten.
Mitte der Fünfzigerjahre griffen Psychiater vermehrt zu den neuen Psychopillen aus den Labors der Pharmaindustrie. EKT, hiess es, sei nun nicht mehr nötig. Zehn Jahre später stellten sie ernüchtert fest, dass Tabletten manchen Patienten nicht weiterbringen.
EKT blieb in Verruf. Der amerikanische Dokumentarist Frederick Wiseman zeigte 1967 in einem aufwühlenden Film, wie an US-Kliniken ohne Narkose Strom verabreicht wurde. Regisseur Milos Forman setzte 1975 im Spielfilm «One Flew Over the Cuckoo’s Nest» Jack Nicholson auf barbarische Weise unter Strom. Fortan galt EKT als unmenschlich.
Narkosearzt Haag steckt die mit milchiger Lösung gefüllte Kanüle in die Infusion.
Es ist ein in Sojaöl aufgelöstes Schlafmittel. «Wie schmeckt es, Herr Zürcher?» «Metallen.» Sagts, schmunzelt und entschlummert. Haag setzt eine zweite Kanüle mit wässerigem Inhalt an und drückt sie in Zürchers Arm. Langsam gleitet Succinylcholin in dessen Venen. Es ist eine muskelerschlaffende Arznei, die Ärzte Sux nennen. Als kneife ihn jemand, zuckt Zürcher zusammen. Dann erschlafft sein Körper. Sux lähmt jeden Muskel, den das zentrale Nervensystem steuert, an Armen und Beinen, Rippen und Rumpf, und auch das Zwerchfell.
Haag legt ihm eine Maske aufs Gesicht und presst auf den Gummibeutel. Damit pumpt er reinen Sauerstoff in die lahmen Lungen, bis das lebensnotwendige Gas fast überquillt. Mit den Fingern zieht der Anästhesist den Kiefer sorgfältig auseinander und steckt ihm die beiden Gummikeile in den Mund. Sie sollen verhindern, dass der Patient beim Stromschlag die Zunge verletzt oder Zahnschäden davonträgt. Haag hebt die rechte Hand, zeigt dem Psychiater: Der Patient ist bereit für den Strom.
Kurz nach dem Burnout gelangt Zürcher in die Klinik Schlössli in Oetwil am See ZH. Wochenlang halten ihn Tabletten still. Er kommt nach Hause, fühlt sich tageweise gut. Dann fällt er in ein tiefes Loch. Schläft oft Freitag bis Montag. Seine Freundin glaubt, er sei tot. Ein Arzt weist ihn in die psychiatrische Klinik in Chur ein. Fast jede Woche erhält er ein neues, ein anderes, ein stärkeres Medikament. Bei jedem hegt seine Freundin Hoffnung. Die sich alsbald zerschlägt. Zürchers Zustand verändert sich nicht, in keine Richtung. Es geht ihm nicht besser und nicht schlechter. Er selbst kriegt wenig mit, ist benebelt. Lederriemen fesseln ihn ans Bett. Über hundert Pillenkuren erduldet er, schluckt täglich 16 verschiedene Tabletten. «Ich war ein Versuchskaninchen.»
Das Experiment lässt die Experten ratlos.
Weil es Zürcher nicht besser geht, schicken sie ihn zur Abklärung ans Universitätsspital Zürich. Nach einer Woche meldet sich ein Arzt bei Therese Amberg. «Ihr Mann kommt nicht mehr heim», sagt er. An Parkinson leide er, an Alzheimer und an der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, dem Rinderwahnsinn. Weinend kniet sie nieder. Die Diagnose erweist sich als falsch.
Der Metzger besucht einen Psychiater in Vaduz. Der lässt den Patienten Kreise und Kugeln malen, was nichts bringt. Im Herbst 2005 zieht das Paar zurück in den Aargau. Zürchers Psyche taumelt. Heute geht es gut. Morgen fällt er in ein tiefes Loch. Freunden geht er aus dem Weg, isst kaum noch. Der ohnehin hagere Mann verliert 20 Kilogramm. Dabei kocht ihm Amberg seine Leibspeisen. Er nimmt einen Bissen und verkriecht sich dann ins Bett.
Nur die kleine braune Pille will er. Sie ist sein Ein und Alles, beruhigt ihn, macht schläfrig, tut gut. Ohne braune Pille geht nichts.
Ein Psychiater weist ihn in die nahe Klinik Königsfelden ein. Im aargauischen Windisch, wo die alten Römer unter freiem Himmel Theater aufführten, macht er Entzug. Tagelang schreit er nach der kleinen braunen Pille.
Was Therese Amberg über Depression lesen kann, liest sie. Sie hört von EKT, denkt, das wäre was für den Ernst. Der Arzt in Königsfelden winkt vorerst ab. Bei der ersten Hospitalisierung verschreibt Königsfelden stets nur Pillen. Amberg insistiert. «Wenn Sie meinem Mann nicht helfen, drehe ich selbst durch.»
Eine Woche später liegt Zürcher in einer Klinik in Meiringen im Berner Oberland.
Es ist seine letzte Chance. Nützt das nichts, ist er unheilbar krank. Dreimal die Woche – insgesamt 52 Mal – jagen Ärzte Strom durch seinen Kopf. Nach zwölf Durchgängen «machte es Klick», sagt Zürcher. Rasch spürt er eine deutliche Besserung, schläft endlich, findet Ruhe, liest Bücher und Zeitungen, spaziert, isst, nimmt an Gewicht zu, kann nach Hause.
Völlig gesund ist er nicht. Er fällt seltener in Gemütslöcher, aber er fällt noch immer.
Er hört von Dr. Fritz Ramseier, stellvertretender Chefarzt in Königsfelden und zuständig für EKT. Ramseier lernte die Methode in den USA kennen. In der Schweiz gehört er zu den Pionieren und Fürsprechern des Elektroschocks. Er bietet Zürcher eine ambulante Behandlung an. Erst zweimal die Woche, dann alle zwei Wochen. Nun alle zwei Monate.
Zu selten und zu spät würden Depressive mit EKT behandelt, sagt der Arzt. «Psychiater ziehen Psycho- und Pillentherapien vor.» Das sei einfacher, beanspruche weniger Personal, sei nicht kontrovers. «EKT hat keine Lobby.» Hinter einem weissen Stoppelbart verbirgt der Basler ein sanftes Gesicht. «Pharma ist eine Lobby.»
Wegen «erwiesenermassen falscher Vorurteile» werde EKT verdammt. Seine Patienten sind zwischen 20 und 75 Jahre alt. Er behandelt sie mit EKT erst, nachdem vier Pillenkuren nicht wirkten. Patient und Angehörige müssen der Therapie zustimmen. Nach zwölf bis 15 künstlich ausgelösten epileptischen Anfällen trete ein postiver Effekt ein. Auf 70 bis 80 Prozent beziffert Ramseier die Erfolgsquote. «An EKT stirbt niemand.» Bei einigen Patienten trete leichtes Kopfweh auf. Andere litten zeitweilig unter Gedächtnisverlust, was nach Ende der Therapie nachlasse.
Schriftsteller Ernest Hemingway soll sich umgebracht haben, weil EKT ihm die Erinnerung raubte. Playmate Melissa Holliday sagte 1995 dem «Houston Chronicle», EKT sei «schlimmer als eine Vergewaltigung, die Behandlung ruinierte mein Leben».
Anders redet Schauspielerin Carrie Fisher («Star Wars»). «EKT räumt mein Hirn auf», sagte sie einer New Yorker Radiostation. Einmal jährlich unterzieht sie sich einer dreiwöchigen Stromkur. «Dann geht es mir wieder blendend.» Der französische Modekönig Yves Saint Laurent, der brasilianische Autor Paulo Coelho und US-Altrocker Lou Reed liessen Depressionen mit Elektrizität behandeln.
Fritz Ramseier greift sich zwei schwarze Halter, die aussehen wie Joysticks. Einen drückt er mittig auf Zürchers Kopf. Den anderen setzt er neben dem Ohr an. Er wartet, bis der grüne Knopf am Stromgerät leuchtet. Der Kontakt zur Haut ist jetzt da, besagt das Signal. Nun macht der Psychiater, was nur er tun darf. Er drückt den roten Knopf.
Lautlos fliesst Strom in Zürchers Gehirn. Acht Sekunden lang. Acht Sekunden rasen Elektronen durch die Hirndecke auf weiche graue Masse. Acht Sekunden steht Zürcher unter 0,8 Ampere Strom. Das entspricht der Elektrizität, die eine Velolampe erhellt.
Einmal presst Zürcher den Kiefer auf die blauen Keile. Sonst ist sein Körper regungslos, gelähmt von Sux. Friedlich schläft der Mann unter Strom. Dabei löst der elektrische Stimulus einen epileptischen Anfall aus. Ein tosendes Ungewitter zwischen Schläfen und Scheitel. Statt Hagelkörner prasseln Neurotransmitter durch Zürchers Kopf. Nur: Äusserlich ist davon überhaupt nichts zu sehen.
Ein Schreibgerät stösst jetzt ein rund zwei Meter langes Papierband aus. Es zeigt das Diagramm der epileptischen Aktivitäten in Zürchers Hirn. Eine Minute und 15 Sekunden haben sich die künstlich gereizten Nervenzellen entladen, was lange ist. Da Zürcher zwei Monate nicht behandelt wurde, fällt der Anfall heute durchdringender aus. Und das ist gut.
Die Wirkung von Sux klingt ab, die Muskellähmung löst sich. Der Narkosearzt entnimmt die Beiskeile. Zürcher bewegt die Finger- und Zehenspitzen, den Mund. Vier Minuten später atmet das Zwerchfell selbstständig. «Aufwachen, Herr Zürcher, wir sind fertig», sagt der Narkosearzt und reinigt dessen Mund. Zürcher grunzt, ringt nach Luft. Sachte erwacht der Kreislauf aus dem intensiven Kurzschlaf. «Hallo, Herr Zürcher, hören Sie mich? Öffnen Sie die Augen.» Er hüstelt.
Zwei Pfleger schieben das Bett mitsamt Patient in den Lift und bringen ihn in den vierten Stock. Es ist 15.55 Uhr, eine halbe Stunde hat die Prozedur gedauert. Er wacht in einem kleinen Zimmer auf, ist matt, fahl, schläfrig. «Herr Zürcher, kennen Sie mich?» Er nickt, sagt aber nichts. «Wie heisse ich?» Er schweigt. Ein Pfleger misst den Blutdruck. «Wer bin ich?» Zürcher mag noch nicht reden. Nach einer Stunde geht er heim.
Eine Woche später in Hunzenschwil im Kanton Aargau. Direkt an der Landstrasse bewohnen Ernst Zürcher und seine Partnerin eine Dachwohnung. Demnächst zieht das Paar um, in ein neues Haus. «Ich war auf dem Nullpunkt, jetzt bin ich wieder da», sagt er, serviert Kaffee und Gipfeli. Die durch viele Narkosen klaffende Gedächtnislücke habe sich geschlossen. Er fährt Auto, reist mit seiner Frau in die Karibik. Psychopharmaka schluckt er nicht mehr. Einmal die Woche zerlegt er beim Dorfmetzger Kälber und verwurstet Schweinehälften. «Weil ich Freude daran habe.»
Es zu beschönigen nützt nichts!!
Der Elektroschock war und ist genauso wenig wissenschaftlich oder therapeutisch wie ein Blitzschlag. Trotz gesetzlicher Verbote und Gesetze, die diese Praxis einschränken, trotz des Mangels an Wissenschaftlichkeit und des immensen Schadenrisiko wird er weiterhin benutzt, nur weil er sich als einträglich für die psychiatrische Industrie erweist.
Das klingt viel zu schön, um wahr zu sein. Man schaue nur auf den Titel: “Sontagsblick”, das ist das Schweizer Pendant zu Springers “Bild am Sonntag”!
Der Report ist voll von pseudowissenschaftlichem Gefasel. Epilepsie als “Gegengift” gegen Depressionen oder Schizophrenie ist Schnee von vorvorgestern und längst widerlegt.
Jede Elektroschocktherapie zerstört Gehirnzonen!
Wer Englisch kann und eine wissenschaftliche Darstellung haben möchte, der möge googeln:
Dort steht die Wahrheit über Elektroschocks. Geschrieben hat es ein wirklich kompetenter Mediziner im Jahr 1977.
Arno 25/01/2010
Jedem, der die EKT befürwortet möchte ich empfehlen diese “Option” im Selbstversuch zu testen.
Wo kann man gegen die 7 Kliniken Strafanzeige wegen schwerer Körperverletzung einreichen?
Dass man die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft (alte Menschen, traurige Menschen, ausgepauerte Menschen) noch heute oder heute wieder mit solchen angeblich “wissenschaftlichen” Methoden zugrunde richtet ist bedenklich. Der Grad des Fortschritts einer Gesellschaft wird daran gemessen, sie sie mit ihren schwächsten Gliedern umgeht. Dass ausgerechnet ein Link in die Schweiz auf dieser Seite ist (in der diese unselige Strom-Heil-Methode angepriesen ist), mit medizinisch-gescheit klingenden Jargon versehen, ist bedenklich. EKT ist eine Methode des kalten Krieges und hat in der Medizin nichts verloren! Jeder Mediziner, der diese Methode anwendet verletzt nicht nur sein Berufs-Ethos (sofern er den eines hat) sonder er macht sich eigentlich strafbar!
Statt den Menschen als Menschen zu wertschätzen und dies im gleichberechtigten Dialog zu finden, werden auf dem Artikel ein web link gezeigt, von einem Menschen, der mehrere Schichten arbeiten muss. Statt dass er von einem Arzt in den Urlaub geschickt wird, verabreicht man ihm Stromstösse an und verkauft dies auf einer Webseite als Lösung des 21. Jahrhunderts!
Obwohl alle bisherigen Kommentare der EKT mit einer, durchaus angebrachten, Skepsis gegenübertreten, hat die moderne modizizierte EKT unter Narkose sehr gute Heilungs- bzw. Besserungsraten bei einigen psychischen Erkrankungen. Und das bei einem Nebenwirkungsprofil von dem eine Pharmakotherapie nur träumen kann.
Warum sollte man Patienten diese absolut schmerzfreie, nebenwirkungsarme und erfolgversprechende Therapie vorenthalten?
Vorwürfe der unwissenschaftlichkeit sind hier einfach falsch. Die EKT ist erprobt und evidenzbasiert. Lassen sie also ihren Groll gegen unwissenschaftliche Therapieformen besser in Foren über Homöopathie und Akupunktur aus.
Ich als Laie denke, egal welche Therapie, Hauptsache sie nützt dem Patienten. Sich mit Pillen vollzupumpen ist wohl auch schlecht für den Körper. Was ist nun besser ?
Unglaublich, man setzt auf das Vergessen der Menschen, sie haben scheinbar die NS-Zeit vergessen, die Folter, eine neue Generation ist herangewachsen – das Hirn erneuert?? Wie kann man solch eine unmenschliche Behandlung als Fortschritt verkaufen?? Wie kann man Depressive erneut traumatisieren? Warum versucht man nicht den Grund der Resignation des Betreffenden herauszufinden? Warum weicht man der Geschichte der gepeinigten Menschen aus??
Der Sadismus kennt keine Grenzen. Zieht einfach einen weißen Kittel an und jagt Stromstöße durch den Körper, ohne Liebe, Erbarmen und Mitgefühl und ohne Wissen um die Realität des Patienten – wäre das doch etwas was ein Depressiver wirklich bräuchte…
Wie entsetzlich ist das alles und wie verrückt ist diese Fachwelt. Sie wollen nicht verstehen, sie wollen nicht wirklich zuhören – sie wollen den Patienten ruhig stellen, passend machen, damit er sich fügt, nützlich wird, nicht stört im Gefüge unserer Zeit, weiter trottet, seine Aufgaben erfüllt…
Doch vielleicht will sein Körper gerade auf etwas aufmerksam machen, will seine Geschichte erzählen… Warum wird ihm dann nicht geholfen?
Gewalt erzeugt Gegengewalt. Was soll das anderes sein als Gewalt??? Der Körper reagiert mit einer Depression und wir alle sollten heraus finden, WARUM er dies tut! Das wäre alles. Liebevoll zuhören, ernst nehmen, da sein, den Körper sprechen lassen und nicht schon wieder jegliche Reaktionen abtöten.
Für alle die noch nicht genug haben und sich nicht blenden lassen, von diesen Göttern in Weiss, einfach googeln: Mariella Mehr – Steinzeit, oder nach Alice Miller!
Was muss denn noch passieren, damit dieser Wahnsinn und Schwachsinn endlich aufhört!!
Ich bin zutiefst entsetzt über so eine unmenschliche Art und Weise, über Sadismus, der sich verkleidet als nützliche “Methode”.
Selbst wenn es in einem äußerst fragwürdigen Blatt erscheint, a la “Bild am Sonntag, so lesen dies viele Menschen und werden getäuscht, belogen und irre geführt.
Wieder wird klar, wie sehr die Angst in uns Menschen wohnt, vor lauter Angst, bringen wir die Menschen zum schweigen, wir wollen nichts hören, noch sehen, wir wollen nicht wissen, WAS ihnen passiert sein MUSS, wo doch ihr Körper alles weiß und z.B. mit Depression reagiert. Nehmen wir doch endlich diese Signale ernst und arbeiten konstruktiv damit. Ebenso wenig halte ich etwas von der Pharmakologie, die auch nichts anderes im Sinn hat als stumm zu schalten, zu dämpfen, abzutöten.
Wie um alles in der Welt kann man Hilfesuchende so abspeisen und ihnen Gewalt als Ausweg anbieten, ihr Körper wehrt sich doch genau mit der Depressionen dagegen!!!
Ruth
Ich bin zwar keine Medizinische Expertin, dennoch habe ich als Betroffene ein gewisses Maß an Wissen bezüglich Depressionen. Ich leide nun schon seit meinem 19. Lebensjahr an schweren Depressionen. Die weder Medikamentös, noch Stationär noch Ambulant zu lösen waren. Ich werde nun in 2 Wochen 30 Jahre alt und habe, rückblickend auf mein bisheriges Leben, nichts ausser Scherereien mit meinen Depressionen gehabt. Ich konnte keine Ausbildung durchhalten, Beziehungen und Freundschaften sind an meiner Krankheit zerbrochen, mehrmals wollte ich mich selbst erlösen von diesem Unheil. Nun mag die Elektrokonvulsionstherapie kontroverse Meinungen mit sich ziehen, dennoch möchte ich den Gegnern zu bedenken geben, dass es die freie Entscheidung des Patienten selbst ist und das es durchaus Patienten gibt, denen keine andere Lösung mehr bleibt, wenn sie nicht gewillt sind ihr Leben, wie bisher im ewigen Kreis der Depressionen, zu verbringen. Ich selbst werde diese Therapieform für mich nutzen, denn sie ist mein letzter “Anker” aus diesem Teufelskreis auszubrechen und ein Leben ohne Depressionen zu führen.
ich muss mal was zu ruth sagen: meine mutter hat gerade die therapie gemacht, 8 mal hat sie das ekt bekommen und das was du schreibst, kann ich nicht nachvollziehen. ist dir überhaupt bewusst, was eine depression bedeutet??? ich glaube kaum, sonst würdest du so etwas nicht schreiben. das letzte 3/4 jahr hat für uns nur aus angst bestanden, weil sie nicht nur einen suizidversuch hinter sich hat… angst, einen anruf zu bekommen, der uns sagt sie hat es wieder versucht aber diesmal geschafft… meine mutter zu sehen, in ihrer depression war die hölle!!! ein ekt ist weder qual noch gewalt noch ruhig stellen… die medikamente die sie nehmen musste bis sie endlich diese therapie gemacht hat, das war qual, das war gewalt, das war ruhig gestellt. sie hat außer zwei mal kopfschmerzen und einen kurzen gedächtnisverlust von ein paar stunden keine nebenwirkungen gehabt. ihr geht es jetzt, eine woche nach therapieende wunderbar. sie ist fast die alte und kann diese therapie nur weiter empfehlen obwohl sie fast ein jahr gegen diese form der heilung war!!!
ich weiß nicht, aber mich macht es sauer, wenn menschen gegen sachen sind, von denen sie keine ahnung haben.
ich wünsche mir für meine mutter, das sie nie, NIE!!! wieder so leiden muss!!!
und die sabrina, wünsche ich weiterhin viel kraft und viel erfolg… *
gerade habe ich nochmal die meinungen hierzu gelesen… krass, wie menschen, die keinerlei damit zu tun haben, über eine therapieart, die kaum nebenwirkungen hat, noch grauenvoll/körperverletzung ist so etwas schreiben können! jeder, der einen menschen kennt, der in einer tiefen depression steckt, gerade dann, wenn es angehörige sind, denken nach einer gewissen weile darüber nach, was man machen kann!!!
und anzeige solltet ihr gegen euch selbst erstatten, denn es ist körper- und seelenverletzung, einem menschen eine heilbare therapie zu untersagen!!!
Jonas.
Deine Arroganz ist hier völlig unangebracht.
Ich bin mir ABSOLUT sicher, das nicht alle Kommentare von Vollzeithausfrauen, Kräutersammlern oder “Möchtegernfachmännern” stammen.
Vielleicht solltest du einmal ein Landeskrankenhaus besuchen, dich mit betroffenen Patienten austauschen oder dich mit einem Facharzt unterhalten.
Ich gehe ´mal davon aus, das du dich bisher NICHT diesbezüglich informiert hast.
Und was “Vermutungen” und “pseudo-elitäre Denkweisen” angeht … bereits Sokrates verkündete schon im ALTERTUM “Ich weiß, das ich nicht(s) weiß!”
Ganze einfacher Kommentar, hier wird künstlich eine Epilepsi verursacht.
Wenn die so harmlos oder gerade zu Gesund ist warum ist Sie dann gleichzeitig ein Krankheitsbild ?
was bei der ekt ausgelöst ist ein kontrollierter krampfanfall unter aufsicht und keine epilepsie. die ekt wird außerdem in kliniken als letztes mittel der wahl angewendet, bei patienten, bei denen sonst nichts wirkt und der leidensdruck enorm ist.
bei der epilepsie hingegen treten die krampfanfälle spontan und gehäuft auf. mir ist kein fall bekannt, bei welchem ein patient, der eine ekt erhielt, danach epileptisch wurde.
weiterhin beruhen krankheiten wie schwere depressionen und auch schizophrenien auf neurotransmitter-dysfunktionen. mit der ekt wird eine neuorganisation der botenstoffe im gehirn angeregt.
Mein Vater war ueber viele Jahre depressiv u. katatonisch. Zuletzt hat er massiv Gewicht verloren u. wir glaubten das er eher frueher als spaeter sterben wuerde. Alle medikamentoese Behandlungen schlugen fehl, so dass er am Ende mit Infusionen am Leben gehalten werden musste.
Als letztes Mittel hat er und die Familie der EKT Therapie zugestimmt. Zu unser aller Erstaunen nimmt er nach nur 12 Behandlungen wieder aktiv am Leben teil. Zwar koennen wir noch keine Aussagen ueber die Langzeitwirkung der Therapie machen, sind aber zuversichtlich das sich sein Zustand noch weiter verbessern wird.
Allen Pseudomoralisten und Wassertraegern der Pharmaindustrie moechte ich sagen, das ich mich darueber freue das ihre unsubstantiierten Beitraege bei der staendigen Weiterentwicklung der Therapie keinen massgeblichen Einfluss haben.
EKT ist genauso unerforscht wie die meisten anderen Medizinischen Therapien welche von uns mit Selbstverständlichkeit anerkannt werden. Man Schreibe ein paar Wissenschaftliche Papers, bestelle einige Studien welche die Ergebnisse belegen und schon hat man einen Wissenschaftlichen Hintergrund.
Aber: Warum auch nicht?
Man soll sich immer die Fragen stellen:
Ist die Therapie angemessen?
Wirkt die Therapie?
Sind die Nebenwirkungen nicht überwiegend negativ?
Ist der behandelnde Arzt kompetent in diesem Bereich?
Kann man diese Fragen mit Ja beantworten sprich rein gar nichts dagegen auch wenn das Gebiet noch so gut erforscht ist.
Die Pharmaindustrie macht es nicht anders: Probiere mal diese Pille, mal jene, warum etwas wirkt ist oft gar nicht so eindeutig erklärbar. Trotzdem schlucken wir das Zeugs. Man bestelle von einigen Forschungszentren 20 Studien und veröffentliche jene, welche die Wirksamkeit aufweisen und schon hat man es auf dem Markt.
Ich sehe in dieser Methode nichts anderes als eine weitere Therapieform und hoffe dass möglichst viele Menschen davon profitieren können.
ich habe vor 10 Jahren 8 x EKT Behandlung bekommen, Null Nebenwirkungen, würde es wieder machen wenns notwendig wäre! im gegenzug habe ich genügend unangenehme Nebenwirkungen von Pillen erleben müssen, ohne dass sie geholfen haben!!!
Und wer von euch hat Psychologie oder Medizin studiert?
http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/EKT.pdf
Hier kann wirklich nur mitreden, wer den jahrelangen
Leidensweg eines Betroffenen selbst oder als Angehöriger
mitgegangen ist bzw. als Arzt, der damit Erfahrungen hat. Alle
anderen können nur mutmaßen oder nachplappern. Die EKT ist nur
deshalb in Verruf geraten, weil sie früher ohne Narkose
durchgeführt wurde. Die Wirksamkeit wird allenthalben bestätigt und
ist definitiv besser als alle Pillen.
Danke, das hier endlich mal betroffene, angehörige u menschen schreiben die positivdenken!
Es ist eine therapieform die sehr gut hilft! Endlich fühlt sich meine mutter wieder wohl! Es müssten mehr menschen von der ekt erfahren, dann wären die leidenswege nicht so ehlend lang…
Dank euch für die positiven resonanzen! *
Wissenschaft hin oder her! Ich selbst habe nach jahrelangen Depressionen und etlichen Medikamenten selbst sechzehn EKT´s mitgemacht. Es war mein letzer Rettungsanker, und mir hat es geholfen!
Möge der Friede und die Liebe des Herrn mit euch sein 🙂
Es ist teilweise schockierend zu lesen, wie viele Menschen hier versuchen sich zwischen der freien Wahl, seinen Doktor und die Behandlungsmethode selber zu wählen, stellen möchten. Dazu möchte ich euch folgendes schreiben, Demokratie bzw. Freiheit hört nicht im Behandlungszimmer des Arztes auf und wird dort zur Diktatur. Wir sollten uns alle glücklich schätzen selber entscheiden zu können ob wir eine Behandlungsmethode für adäquat halten oder nicht.Es ist, Gott sei dank, unsere Persönliche freie Entscheidung ja oder nein zu sagen . Sollte uns die Nase oder die Behandlungsmethoden des Arztes oder der Klinik nicht zusagen können wir jedezeit eine andere Wahl treffen. Jeder der einem dieses persönliche Recht zur freien Wahl abnehmen möchte ist ein Feind der Freiheit und der Demokratie ! Dies ist meine persönliche Meinung die ich keinem aufzwingen möchte oder werde. Solltet Ihr sie nicht lesen wollen aus welchem Grund auch immer lest Sie einfach nicht 😉
@ Teddy, du hast geschrieben: “Ganze einfacher Kommentar, hier wird künstlich eine Epilepsi verursacht.
Wenn die so harmlos oder gerade zu Gesund ist warum ist Sie dann gleichzeitig ein Krankheitsbild ?”
Das gefährliche an der “normal” auftretenden epilepsie ist nicht sie als solche, sondern, ganz einfach formuliert
” Verletzungen oder Schädigungen, die während des Anfalles direkt durch die Muskelkontraktionen eintreten. Hierzu gehören nicht selten Wirbelbrüche durch extreme Anspannung der Rückenmuskulatur, Platzwunden, Schnittwunden, Risswunden, Bisswunden.
Verletzungen durch anfallsbedingte Unfälle, wie zum Beispiel das Fallen von einer Leiter, Unfälle im Straßenverkehr oder Ertrinkungsunfälle.
Zunehmende Schädigung des Gehirns durch zu hohe Konzentrationen von während der Anfälle ausgeschütteten Neurotransmittern, „Bahnung“ der Epilepsie. Ein zu großer Anstieg der Konzentration von Kalzium in den Nervenzellen soll für die Schädigung verantwortlich sein.
”
Dies wird jedoch bei der EKT kontrollier.
Unglaublich, was hier teilweise für ein Hafenkäse geschrieben wird. Für wie blöd hält Ihr uns Betroffene eigentlich? Ich schlucke pro Tag 25 Tabletten ohne grosse Wirkung gegen Depressionen und freue mich jetzt auf die Erlösung durch EKT. Fast alles im Leben ist mir wegen dieser Krankheit missraten, von den abrundtiefen Qualen während Jahrzehnten ganz zu schweigen. Jetzt gibt es einen berechtigten und erwiesenen Funken Hoffnung. Ich würde diese Methode auch dann anwenden, wenn die Hälfte der Patienten daran verstürbe, die Mortalitätsrate also 50% betragen würde. Dass gibt Euch vielleicht eine Ahnung von schweren Depressionen. Die meisten Verfasser der Kommentare hier haben keinen blassen Schimmer von der Materie, fühlen sich aber berufen, moralische Urteile zu fällen über eine Methode der Medizin, die zum Besten gehört, was Psychiatrie 2011 zu bieten hat. Vorurteile zu kolportieren und krude Moralvorstellungen zu verbreiten – das sollte strafbar sein!
Ein toller Artikel, der gut beschreibt wie ” unaufgeregt ” eine EKT Behandlung von statten geht und endlich mal den Schreckensgeschichten aus “einer flog übers Kuckucksnest ” etwas entgegensetzt.
Ich bin kein Mediziner und kann nicht wissenschaftlich erklären was wie wirkt oder nicht wirkt.
Aber ich bin Betroffene.
Ich wünsche jeden der so großkotzig rumtöhnt wie ” menschenunwürdig ” doch eine EKT ist, daß er mal eine Woche diesen Zustand erlebt, in den man geraten kann wenn man in einer tiefen Depression gefangen ist.
Danach darf er dann gerne sagen. Alles halb so schlimm ich möchte keine EKT als Chance um aus diesem Zustand rauszukommen.
Jeder hat die freie Wahl und niemand wird zu einer EKT Behandlung gezwungen.
In irgendeinem Kommentar stand, daß die Depression ein Hilferuf ist und man therapeutisch arbeitet muß um diesen zu verstehen.
Das sehe ich genau so, aber mich haben die EKTs überhaupt in die Lage versetzt therapeutisch arbeiten zu können.
Ich bin froh, daß mir die EKT Behandlung angeboten wurde und ich nutze heute noch Erhaltungs EKT´s.
Mir geht es so wie Sabrina (Schrieb: Ich bin zwar keine Medizinische Expertin, dennoch habe ich als Betroffene….)und tausend anderen Betroffenen. Ich hoffe dass ich eine EKT bekomme. Es gibt so viel was Früher grausam war und dies Heute nicht mehr ist. Hat sich jemand Mal frühere Zahnarztbehandlungen angesehen? und auf die Idee Zahnärzte wären grausam…man müsste sie verklagen … käme auch Niemand.
Die Medizin hat sich weiterentwickelt. Zum Thema die EKT wäre nicht ausreichend erprobt, kann ich auch nur sagen – ich helfe gern bei der Erprobung, statt irgendwann mein leben selbst zu beenden, weil ich es nicht mehr aushalte.
Wenn mir Jemand als ich noch gesund war, gesagt hätte ich würde Mal über 15 verschiedene Psychopharmaka ausprobieren, mich selbst verletzen, Suizidgedanken haben, nicht mehr aufstehen können am Morgen, in den verschiedensten Kliniken landen….ich hätte es niemals im entferntesten geglaubt.
In manche Situationen muss man erst kommen um darüber urteilen zu können wie es Manche hier tun – die offenbar keine Ahnung haben.
Mir als Mensch mit Depressionen macht es Mut, dass es Methoden wie EKT und Tiefenhirnstimulation gibt. Wenn Strahlen Krebs heilen, warum soll ich meine Hirnerkrankung dann nicht auch mit Strom bekämpfen? Ich befürworte absolut, dass in diese Richtung weiter geforscht und behandelt wird.Ich werde bei mir jedensfalls eine EKT in Erwägung ziehen.
Hemingway hat sich nach zwei Serien solchen “Elektrokrampftherapien” das Leben genommen, kurz nachdem er seinem Biographen noch erzählt hatte, man habe seinen Intellekt und seine Erinnerung dadurch zerstört… Auch die Schwester meiner Oma hat die EKT leider in den Suizid getrieben, uns hat ihr Abschiedsbrief damals sehr erschüttert. Die gravierendsten Nebenwirkungen (Gedächtnislücken und -störungen) bleiben auch bei der “moderneren” EKT, man vergißt also Teile seines Lebens und kann nicht mehr so denken wie vorher. Eine Heilung erfolgt auch damit natürlich nicht, die Schock müssen immer wieder durchgeführt werden, wobei jedesmal andere Brandherde im Gehirn entstehen, die sich niemals wieder regenerieren (siehe längeren Spiegel-Artikel: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13488511.html). Das Netz ist voller erschütternder Berichte EKT-Betroffener und man glaubt ihnen leider oftmals nicht, rechnet alle Ausfallerscheinungen ihrer psychischen Krankheit zu. Mich wundert die Leichtfertigkeit und der Wissenschaftsglaube vieler hier (bin selber Naturwissenschaftlerin).
Ich kann nur jedem, der vor der Entscheidung steht, empfehlen, sich gründlichst zu informieren! Von Dr. Peter R. Breggin, der diese Methode früher selbst angewandt hat und inzwischen einer der vehementesten Gegner ist, gibt es dazu z. B. sehr gute Bücher und Vorträge, z. B. diesen: http://www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/breggin.htm.
Wer sich davor schützen will, jemals damit “behandelt” zu werden, dem kann ich die Patientenverfügung Patverfü dringend ans Herz legen (www.patverfü.de). Wie Ruth bereits sehr treffend geschrieben hat, gibt es für Depressionen Ursachen, oftmals eben eine Überforderung in zu vielen Bereichen des Lebens, dort muß man ansetzten, um eine wirkliche Heilung zu erzielen, so groß der Leidensdruck auch sein mag (ich rede da als selber ehemals Betroffene).
Ich möchte darauf hinweisen, dass die “Antipsychiatrie”-Bewegung, für die Sabine in ihrem Beitrag wirbt, hauptsächlich von Scientology initiiert wurde und propagiert und am Laufen gehalten wird. Mehr muss man dazu wahrscheinlich nicht sagen. Und auch der Rat, sich eine “Patientenverfügung” zum “Schutz gegen Behandlung” zuzulegen, kommt aus der gleichen Ecke. Zu einer EKT wird niemand gezwungen, allein schon daher wäre eine solche Verfügung völlig unnötig. Zudem schürt die Werbung dafür nur weiter das Bild der “bösen, gewalttätigen” Psychiatrie, das vielleicht einst nicht ganz von ungefähr kam, heute aber einfach nur Unsinn ist. Ich bin Medizinstudent, habe mehrere Monate Praktika in psychiatrischen Kliniken gemacht und spreche daher aus Erfahrung. Ich schätze mal, dass Leute wie Sabine noch nie in ihrem Leben einen Fuß in eine psychiatrische Klinik gesetzt haben, aber trotzdem meinen, Hetze betreiben zu müssen gegen Teams aus Psychiatern, Psychologen, Sozialarbeitern, Ergo- und Musiktherapeuten etc., die tatsächlich den Patienten einfach nur helfen wollen. Ich werde regelrecht wütend, wenn ich Beiträge wie den von Sabine lesen muss, die offensichtlich keine Ahnung von dem Fachgebiet der Psychiatrie hat. Zum Glück haben sich hier auch Menschen geäußert, die nicht nur Gerüchte weiterverbreiten und Angst schüren, sondern aus eigener Erfahrung berichten können und dazu beitragen, den Mythos der bösen Zwangspsychiatrie, gegen die sich jeder Mensch vorsorglich schützen sollte, zu widerlegen. All diesen und ihren Angehörigen, von denen berichtet wurde, wünsche ich alles erdenklich Gute.
Das Gehirn des Patienten ist wahrscheinlich schon beim ersten Mal durchgebrannt. Zumindest seine Sicherung! Sonst würde er sich nicht mit diesen grausamen Methoden behandeln lassen.
Diesem Arzt müsste man mal fragen ob er sich auch freiwillig Stromstöße verpassen lassen würde, wenn die angeblich so gesund und wirksam seien.
Dass die Schweiz solche Behandlungsmethoden zulässt verwundert mich sehr! Weltweit ist die Elektroschocktherapie geachtet und nur ein Relikt aus alter Zeit.
Das ist Folter und der Arzt sollte dafür seine Zulassung verlieren und für Folter ins Gefängnis wandern!
Die Nazis haben in Häusern gelebt. Also sollten wir unbedingt in Zelten leben, nicht in Häusern, sonst sind wir genau so schlimm wie sie.
Argumentum ad hitleri, immer wieder doof…
Gibt es Erfahrungen mit der EKT bei alten Menschen?
Meine Bekannte ist 83 Jahre alt und soll evtl. Diese Therapie erhalten.
Ich als 60jährige Frau leide noch heute unter dem, was mir als 17jährige angetan wurde. Damals (68-Jahre) war unsere Gesellschaft noch völlig überfordert an jungen Menschen, die sich nicht gesellschaftskonform verhielten. Die einen wurden zu erzieherischen Massnahmen in Gefängnisse eingeliefert (Müller-Biondi). Davor hat mich meine Familie “gerettet”, sie liessen mich kurzerhand in die Psychiatrie einweisen, wo ich mit ihrer Einwilligung mit Elektroschocks behandelt wurde. Dies ist ein Verbrechen an einem noch nicht erwachsenen Mädchen und hätte niemals passieren dürfen! In diesem Alter ist die Persönlichkeit eines Menschen noch nicht gefestigt. Was zurückblieb ist ein heilloses Chaos! Den Grund meines damaligen Verhaltens habe ich erst viel später und mittels Hypnose herausgefunden: mein Grossvater tat mir im Alter von noch nicht ganz drei Jahren sexuelle Gewalt an, an der man dann “mir die Schuld gab”. Ich wurde dann auch entsprechend erzogen, z.B. keinen engeren Körperkontakt mehr zu meinem Vater, der ja nun wirklich nichts damit zu tun hatte und strenge Kontrolle über meine Aktivitäten und Kontakte! Daraus auszubrechen war nur mit einem nicht gesellschaftskonformen Leben weg von zu Hause, was dann letztendlich zur Einweisung in die Psychiatrie führte !!! Meine Grossmutter brachte es dann noch fertig, mein behindertes Kind als “Straffe Gottes für meinen unmoralischen Lebenswandel” hinzustellen!!!
Jeder kleine Elektrikerlehrling lernt zu Beginn seiner Ausbildung, dass elektrischer Strom; egal ob mit oder ohne Narkose; nichts, aber auch gar nichts am oder im menschlichen Körper zu suchen hat!!!!!!!!!!!!!
Eine sogenannte Elektrokrampftherapie ist mit Sicherheit nicht ohne Schmerzen für den Patienten und dient in der Psychiatrie wie Fixierungen oder Aufenthalt in einem sogenannten “Time out Raum” lediglich dazu, den Patienten zu disziplinieren, wenn dieser einmal eine andere Meinung als der “Arzt” hat. Vor dieser Art der Disziplinierung machen diese “Dr. Mengeles” nicht einmal vor Jugendlichen oder gar Kindern halt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
was passiert, wenn die narkose zu flach ist?
man erleidet tosesangst. genau das ist mir in
königsfelden passiert! schlampige narkoseleute,
unmögliche psychiater.ich bin schwer psychotrauma
tisiert. klar, dass sich hemingway umgebracht hat.
es ist eine trostlose sache, dass die psychiater
offensichtlich die notlage wehrloser depressiver
patienten ausnützen. denn eine ekt ist sehr teuer!
schande über die unmoralische unethische
gesundheitsindustrie!
Es ist erstaunlich, dass hier viele menschen behaupten, EKT sei unmenschlich usw.
Fakt ist: Medikamente sind signifikant weniger wirkungsvoll. EKT ist nicht “praktisch” für die Psychiatire. Es ist praktischer Pillen zu verschreiben. Dies braucht weniger Personal und Aufwand. Die Pharmaindustire freuts. Zudem sind Psychopharmaka für vielfälltigerenund oft stärkere Nebenwirkungen als EKT bekannt.
Wer behauptet, dass EKT verboten gehöre hatte definitiv noch nie eine schwere therapieresitente Depression. In einer solchen Situation würde man restlos alles tun, um von seinen Qualen befreit zu werden. Manche begehen für diese Befreiung auch Suizid. Zudem ist die heutige EKT nicht mit jener vor 20 Jahren vergleichbar. Heute spührt der Patient gar nichts, da er unter Vollnarkose und Muskelrelaxanx gesetzt wird.
Ich selbst wurde 32 Mal mit EKT behandelt, nachdem ich über 4 Jahre an schweren Depressionen litt und kein Medikament mir half. Der Erfolg bei mir war nicht absolut, doch führte er eine wesendliche Verbesserung herbei. Ich hatte auch massiv weniger Nebenwirkungen als bei Antidepressiva zu beklagen. Andere Menschen, mit ebenfalls aussichtsloser Situation in meiner Station, gingen nach Jahren der Depression fast symptomfrei nach Hause.
Sicher ist es kein “Wundermittel”, doch überlasst das Urteilen jener, die sich dieser Behandlung unterzogen haben. EKT rettet leben und ist einiges verträglicher als Psychopillen (zumindest bei allen Leuten, welche ich kenne… und dies sind nach 4 Jähriger Depression mit Klinikaufenthalten nicht wenige).
Warum schauen die Ärzte, die diese Schockbehandlung durchführen, eigentlich alle so hinterhältig drein? Ich schlage eine Patientenverfügung vor, die diese Behandlung untersagt. Wie bei einem Epilepsikrampf, sterben tausende Gehirnzellen. Und genau darin liegt der “Erfolg” der Behandlung, die aus der Pionierzeit der Erfindung der Elektrizität stammt. Damals schrieb man ihr wundersame Wirkungen zu. Der Elektroschock – um nichts weiter handelt es sich hier – ist ein Relikt aus dieser Zeit. Ich kann nur alle Meschen vor dieser Maßnahme warnen. Auf dauer führt sie in die Demenz.
Dieser Bericht ist unerträglich euphemistich verfasst.
Wer sich das Gehirn verbrennen lassen möchte, weil er das als grosses Glück betrachtet, das man ihm grosszügigerweise gewährt, der solls halt kriegen. Die glauben halt dran, dass die Ärzte sie “erlösen” wollen. Aber die tatsächlich erlösende Pentobarbitalinjektion, die kriegt man widerum nicht. Beweis genug.