Laila Ali – «Ich bin stärker als mein Vater»

Ihre Dominanz im Boxring ist grösser als die des legendären Muhammad Ali früher. Ihre Klappe ist es auch. Im exklusiven Interview spricht Laila Ali, 29, über ihren unbeugsamen Siegeswillen, Baby-Wünsche und warum sie sich selber mehr liebt als ihren Vater. Sie fordert eine deutsche Boxerin zum letzten Kampf auf.

Von Peter Hossli (Text) und Charly Kurz (Fotos)

laila_aliMs Ali, was isst eine Tänzerin zum Frühstück?
Laila Ali: Ich esse Eiweiss, Truthahn-Schinken und Haferschleim.

Und was isst eine Boxerin zum Frühstück?
Ali: Dasselbe. Das Frühstück ist meine wichtigste Mahlzeit. Als Tänzerin brauche ich weniger Energie als als Boxerin und esse daher weniger.

Im Ring sind Sie ungeschlagen. Derzeit tanzen Sie in der Realityshow «Dancing with the Stars». Es ist die Rede von einer Modell-Karriere. Haben Sie genug vom Boxen?
Ali: Es gibt keine Modell-Karriere, und ich höre nicht auf zu boxen. Ich nehme eine Auszeit weil mich derzeit niemand fordern kann.

Boxen ist der Sport der harten Kerle, Tanzen ist für nette Mädchen. Was gefällt Ihnen daran?
Ali: Ich tanze nur für «Dancing with the Stars». Da kann ich mich schick kleiden und hübsch aufmachen, das macht mir Spass.

Warum reicht es Ihnen nicht mehr, die grossartigste Kämpferin der Welt zu sein?
Ali: Ich wollte nie nur boxen. Ich habe immer gesagt, ich wolle Weltmeisterin werden. Das bin ich. Nun ist es an der Zeit, andere Dinge zu tun.

hossli_laila.jpgZum Beispiel?
Ali: Ich möchte eine Familie starten. Demnächst heirate ich, dann will ich ein Baby. Vielleicht entscheide ich mich, nie mehr zu boxen. Ich möchte ins Fitnessgeschäft einsteigen, den Leuten lehren, wie man gut isst und gesund bleibt.

Sie sind noch fit und könnten eine Sportart ergreifen, die Sie mehr fordert als der Ring.
Ali: Ich bin 29, werde bald 30. Es gibt wenige Sportarten, die man in diesem Alter erfolgreich anfangen kann. Ich will bei allem, was ich tue, die Beste sein. Boxen war eine echte Herausforderung, die ich gemeistert habe. Ich bin ungeschlagen, ich bin die Beste. Jetzt will ich die beste Mutter werden.

Was treibt Sie an, stets an die Spitze zu preschen?
Ali: Es gibt Leute, die sich mit dem Durschnitt zufrieden geben. Die anderen wollen die Besten sein, ich gehöre zur zweiten Gruppe.

Das muss anstrengend sein. Woher nehmen Sie die Energie dazu?
Ali: Der Antrieb kommt von innen. Wer die Beste sein will, muss dafür hart arbeiten. Wenn etwas nicht perfekt ist, strenge ich mich an, damit es perfekt wird.

Es gibt wenige Sportlerinnen, denen eine Karriere neben dem Spielfeld gelingt, etwa den Geschwistern Williams oder Anna Kournikowa. Sind das Ihre Vorbilder?
Ali: Ich gehe meinen eigenen Weg. Es gibt niemanden wie ich. Ich bin eine einzigartige Person. Niemand hat erreicht, was ich erreicht habe.

Zumindest war im Boxring keine andere Frau erfolgreicher als Sie. Wie überwinden Sie die Angst vor Fäusten, die Ihnen ins Gesicht fliegen?
Ali: Angst ist ein Gefühl, das ich nicht kenne. Ich bin eine Kämpferin, keine durchschnittliche Person. Ich habe zwei Fäuste, die Frau, gegen die ich kämpfe, hat zwei Fäuste. Eine wird gewinnen, die andere verlieren. Vor einer solchen Situation habe ich nichts zu fürchten, ich habe sie unter Kontrolle.

lail_standing.jpgWovor haben Sie denn Angst?
Ali: Vor dem Verlieren. Die Angst, für einen Kampf zu wenig hart zu trainieren, treibt mich an. Ich will nie einen Fight verlieren weil ich ausser Form bin.

Boxen tut höllisch weh. Wie überwinden Sie den Schmerz?
Ali: Im Ring spüre ich keinen Schmerz. Trifft mich ein Schlag, fühlt es sich an als ob mich jemand am Arm zupft.

Warum boxen Sie? Was ist daran attraktiv, ins Gesicht geschlagen zu werden?
Ali: Es ist unmöglich, Ihnen das zu erklären. Um zu fighten, musst Du ein bisschen verrückt sein. Die meisten Menschen sind schwach. Selbst in Urzeiten, als die Stämme aufeinander einprügelten, wollten die wenigsten an der Front kämpfen. Sie hatten Angst, sich zu verletzen. Es braucht Mut, ein Krieger zu sein. Ich wäre die Kriegerin gewesen, die Stammesführerin.

Als Sie anfingen, befand sich der Boxsport in einer Krise. Spürten Sie eine Verpflichtung, ihn wieder hoch zu bringen?
Ali: Überhaupt nicht. Diese Bürde würde ich nie tragen wollen. Boxen ist stets in irgendeiner Krise. Der Sport als Ganzes interessiert mich nicht. Mir gefällt, dass beim Boxen jeder ein Einzelkämpfer ist. Ich mag es, allein von mir abhängig zu sein. Nur dann kommt es so, wie ich es will. Teamsportarten mag ich nicht.

Das Training ist beim Boxen härter als in jeder anderen Sportart. Wie bereiten Sie sich auf Kämpfe vor?
Ali: Ich arbeite jeden Tag. Sechs Tage die Woche renne und trainiere ich, verbessere meine Technik und stemme Gewichte. Und ich esse richtig, schlafe viel und fokussiere auf meine Gegnerin. Wenn ich in den Ring steige, habe ich einen genauen Plan.

Boxer geloben, während des Trainings auf Sex, Alkohol und Drogen zu verzichten.
Und Sie?
Ali: Selbst wenn ich nicht trainiere, trinke ich keinen Alkohol und nehme keine Drogen. In der Nacht vor dem Kampf verzichte ich auf wilden Sex.

Manchem Boxer gefällt das Training am besten.
Ali: Für mich ist es das schlimmste. Der Fight macht Spass. Das Training ist hart, Tag für Tag. Ein Fight dauert zwanzig, dreissig Minuten. Ein Fight ist ein Kinderspiel. Im Training sparre ich mit Männern – deshalb ist es einfach, wenn ich im Ring gegen Frauen antrete.

Jahrelang mussten Frauen für Gleichberechtigung im Sport kämpfen. Noch gibt es Sportarten, in denen Männer mehr verdienen als Frauen. Wie gehen Sie damit um?
Ali: Ich hatte nie Probleme, eine Sportlerin zu sein. Ich hatte damit zu kämpfen, die Tochter von Muhammad Ali zu sein. Mich kümmert es wirklich nicht, ob mich jemand einschränken möchte, ich mache ohnehin was ich will. Es kostet zu viel Energie sich darum zu kümmern, was andere denken oder fühlen.

Warum müssen Frauen boxen?
Ali: Frauen müssen nicht boxen. Aber wenn sie boxen wollen, sollen sie es tun. Wir haben nur ein Leben. Niemand sollte bestimmen, was wir mit diesem Leben anfangen. Es geht Dir aber bestimmt besser, wenn Du nicht boxt. Und wer gegen mich antritt, kriegt den Hintern vermöbelt.

Der bekannte amerikanische Box-Kommentator Burt Randolph Sugar verabscheut Frauenboxen. Er sagt, Frauen könnten nicht kämpfen.
Ali: Ich bin sicher, ich könnte ihn verprügeln. Die unverbesserlichen Chauvinisten wird es immer geben. Aber Frauen werden weiterhin boxen und Sugars geringfügige Kommentare haben keinerlei Wichtigkeiten für mein Leben.

Sie sind das Gesicht des Frauenboxens. Sie haben den Sport hochgebracht. Jetzt treten Sie kürzer…
Ali: Yeah … sie müssen ein neues Gesicht finden. Ich bin Muhammad Alis Tochter. Ich trage den bekanntesten Namen der Welt. Natürlich bin ich das Gesicht des Frauenboxens. Ich habe das Vermächtnis hoch gehalten und meine Pflicht erfüllt. Es wird niemals mehr jemanden geben wie mich. Genau wie es niemals mehr jemanden gibt wie meinen Vater.

Werden Sie nach dem Rücktritt für Boxen werben?
Ali: Nein, ich bin kein Box-Fan. Mit gefallen die Typen nicht, die in diesem Sport herumlungern. Ehrlich – ich werde glücklich sein, nicht mehr in ein lautes und stinkendes Box-Gym gehen zu müssen.

Welches sind denn die Typen, die Sie nicht mögen?
Ali: Boxen ist ein Sport, an dem sich alle beteiligen können. Jeder kann sagen, «ich will ein Boxer sein», «ich will Fighter managen», «ich will Kämpfe organisieren». Man trifft auf Leute von der Strasse, die glauben, sie seien taff, sie könnten boxen. Es gibt viele ungebildete Typen, die kämpfen, dazu viele ignorante Typen, das führt zu einer regelrechten Sauerei.

Ihrer Karriere fehlt die grosse Rivalität. Warum kam es nie dazu?
Ali: Das müssen Sie schon die Girls fragen, die nicht mithalten konnten. Es gibt dieses deutsche Mädchen, Natascha Ragosina. Sie ist eine gute Boxerin. Sie ist ein grosses, kräftiges Mädchen. Ein Kampf gegen Ragosina würde dem Publikum einen offenen Schlagabtausch bieten. Ich hoffe, dass er eines Tages stattfindet.

Sie könnten zur Not gegen einen Mann antreten.
Ali: Nein, das geht nicht. Ich versetze mich nie in eine Situation, in der ich einen Nachteil habe, also steige ich nicht in den Ring gegen einen Gegner, der physisch stärker ist als ich.

Jeder Boxer verliert einmal. Sie sind unbesiegt geblieben. Warum?
Ali: Zum einen habe ich gute Gene, verstanden? Ich habe Talent. Überdies treibt mich der innige Wunsch, die Beste zu sein, ständig an. Ich hatte stets die richtigen Leute um mich. Sie sorgten dafür, dass ich ich mir die Zeit nehme, wirklich boxen zu lernen, und dass ich mich nie mit dem zweiten Platz begnüge.

Sie haben dabei gut verdient. Was bedeutet Ihnen Geld?
Ali: Geld bedeutet, dass man sich nicht um Rechnungen kümmern muss, sondern das Leben geniessen kann.

Was bedeutet Ihnen Luxus?
Ali: Am morgen aufzuwachen und nicht zur Arbeit gehen zu müssen.

Microsoft-Gründer Bill Gates hat sich entschieden, sein Vermögen für wohltätige Zwecke zu verschenken statt es den Kindern zu geben. Ist Ihr Vater da generöser?
Ali: Nein, nicht wirklich. Ich stamme nicht aus einer Familie, in der man einfach so Geld erhält. Ich musste hart arbeiten um dorthin zu kommen wo ich bin. Es kam nicht von meinem Vater.

Ihr Vater ist die wohl bekannteste lebende Person der Welt. Wie wichtig ist er in Ihrem Leben?
Ali: Mein Vater ist mein Vater. Ich liebe ihn, und mir ist klar, dass er so berühmt ist wie er ist. Natürlich sehe ich ihn anders als die anderen. Ich kenne seine Fehler, seine Schwächen. Niemand ist perfekt.

Was für ein Vater war er?
Ali: Ein liebender und offenherziger. Sein Haus stand allen offen. Er hat uns verwöhnt und alles gegeben.

Ihr Vater verliess Sie als Sie noch ein Kind waren…
Ali: … meine Eltern liessen sich scheiden…

… es gibt Leute die sagen, Sie würden boxen, um endliche seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Stimmt das?
Ali: Nein.

Ihr Vater verdankt dem Boxen alles. Dabei verletzte er sich und erkrankte an Parkinson. Warum stiegen Sie trotzdem in den Ring?
Ali: Parkinson stammt nicht vom Boxen, obwohl die Leute das immer wieder sagen. Parkinson ist eine Krankheit. Boxen macht nicht krank. Aber jeder Boxer, der nach Muhammad Ali zu kämpfen anfing, muss sich diese Frage gefallen lassen. Wir alle schauen zu ihm hoch, aber wir lassen uns nicht einschüchtern. Mit Angst kann man nicht Leben.

Welche Rolle spielte Ihr Vater bei Ihrer Entscheidung, in den Ring zu steigen?
Ali: Keine, absolut keine. Das habe ich ganz allein entschieden.

Was haben Sie von ihm gelernt?
Ali: Mein Vater ist der bekannteste Mensch der Welt, durchs Leben geht er aber ganz anders. Er denkt nie, besser als andere zu sein. Er ermutigt die so genannt kleinen Leute – die Abwarte, die Haushälterinnen – über sich hinauszuwachsen. Er bestärkt Menschen statt sie niederzumachen, egal wer sie sind. Ich bin genauso.

Haben Sie von ihm etwas für den Ring gelernt?
Ali: Man kann von meinem Vater sehr viel lernen. Aber Boxen ist heute ein anderer Sport als zu seiner Zeit.

Hat er Sie als Berufskollegin akzeptiert?
Ali: Er akzeptiert mich als seine Tochter, die sich entschieden hat zu boxen. Aber er mag es nicht, dass Frauen boxen. Gleichzeitig weiss er, dass ich mache was ich will. Er ist glücklich, dass ich erfolgreich bin, und er ist glücklich, dass ich ihn nicht blamiere. Das ist sehr wichtig für ihn.

Sie heissen Ali. Es macht bestimmt Angst, ständig mit Muhammad Ali verglichen zu werden.
Ali: Überhaupt nicht. Ich vergleiche mich mit niemandem. Es wäre viel zu anstrengend, meinem Vater gerecht zu werden. Ich will mich sein. Ich liebe mich mehr als meinen Vater.

Etliche Boxerinnen beschuldigen Sie, dank Ihrem Namen voranzukommen.
Ali: Das ist zugleich das Offensichtlichste wie Dümmste, das jemand sagen kann. Ich bin Muhammad Alis Tochter. Mein Name ist Ali. Soll ich ihn etwa ändern? Ich bin nie in den Ring getreten, um meinen Vater zu imitieren. Hätte ich das getan, hätte ich es nie mehr stoppen können. Ich will nicht wie mein Vater sein. Ich will ich sein.

Was bedeutet Ihnen der Name?
Ali: Mein Vater steht für viele Dinge. Er ist ein grossartiger Mann, er ist ein grossartiger Athlet. Er ist der Mensch geworden, den er immer sein wollte. Das ist auch mir gelungen. Viele Menschen wünschten, sie hätten ebenfalls den Mut dazu. Mir ist es gelungen. Weder habe ich Angst vor Selbstsicherheit und Selbstliebe, noch versuche ich sie zu verstecken.

Ihr Vater gilt als grossartigster Athlet des 20. Jahrhunderts. Was wollen Sie sein?
Ali: Ich brauche keinen derartigen Titel. Mein Vater wollte, dass ihn alle als dies oder das anerkennen. Ich nicht, das ist der grosse Unterschied zwischen uns. Mir ist es völlig egal, was die Leute über mich denken.

Adidas hat im Computer einen Werbespot hergestellt, in dem Sie gegen den jungen Muhammad Ali boxen…
Ali: … es ist der beste Werbespot aller Zeit…

… als er zu boxen anfing war er in derselben Gewichtsklasse wie jetzt sie. Hätten Sie eine Chance?
Ali: Natürlich nicht. Bezüglich Geschicklichkeit ist mein Vater der bessere Boxer.

Nur diesbezüglich? Wo sind Sie besser?
Ali: Ich bin der besser Fighter. Ich bin die furchtlosere Kämpferin als es mein Vater war. Ich fürchte mich nicht vor dem Getümmel. Er mochte den In-Fight nicht. Er kämpfte von aussen. Das ist okay, aber es ist nicht mein Stil. Ich bin stärker als er. Ich bin eine stärkere Schlägerin als es mein Vater war.

Wie unterschieden sich die beiden Stile?
Ali: Mein Vater war der grössere Showman. Er wollte dem Publikum etwas bieten und tanzte im Ring herum. Ich kann meine Füsse schon auch bewegen, aber ich bin eher eine Kämpferin. Ich schlage öfters, stelle mich vor die Gegnerin und haue zu. Das Publikum ist mir egal, die Show ist mir egal. Ich haue Dich um sobald ich die Möglichkeit dazu habe. Mein Vater verlängerte die Kämpfe wegen der Show.

Sie gewinnen meist mittels schnellem knockout. Bei Ihrem letzten Kampf in Südafrika benötigten Sie weniger als eine Minute. Eifern Sie mehr Mike Tyson nach als Ali?
Ali: Überhaupt nicht. Mike Tyson ist ein Einschlag-Künstler. Ich nicht. Ich schlage und werfe Kombinationen hinterher. Die meisten meiner Kämpfe gewinne ich durch technische knockouts.

Sie trafen in Südafrika erneut auf Nelson Mandela. Was halten Sie von ihm?
Ali: Er ist ein anderer grossartiger Mann. Es gibt nicht viele Männer, die ich auf dieselbe Ebene setze wie meinen Vater. Mandela gehört dazu. Er trat für das ein, woran er glaubt und ging viele Jahre ins Gefängnis für seine Leute und seine Ideale.

Ihr Vater ging ebenfalls ins Gefängnis weil er nicht in den Vietnamkrieg wollte. Derzeit tobt ein Krieg in Irak. Warum gibt es heute keine solchen Opfer mehr?
Ali: Es ist eine andere Zeit. Mein Vater wollte in Vietnam nicht gegen Menschen kämpfen, die genau wie er unterdrückt wurden. Er wollte nicht für ein Land kämpfen, das ihn nicht liebte, das ihn in gewissen Restaurants nicht essen liess, das nach Rassen getrennt und voller Vorurteile war. Er zog es vor, seine Titel und alles was er hatte aufzugeben und ins Gefängnis zu gehen. Ich würde dasselbe tun.

Ihr Vater hatte einen grossen Einfluss auf die Bürgerrechtsbewegung. Spüren Sie die Pflicht, es auch zu tun?
Ali: Überhaupt nicht, es interessiert mich nicht. Ich versuche nicht, eine politische Anführerin zu sein.

Wie geht es Ihrem Vater?
Ali: Gut. Er ist krank, seine Krankheit schreitet voran. Wie andere Parkinson-Opfer auch kämpft er dagegen. Das tut er vorzüglich. Er versteckt sich nicht, geht weitherhin aus dem Haus und reist durch die Welt. Er tut, was er stets gesagt hat, werde er tun. Er engagiert sich humanitär und gibt der Welt zurück was er erhalten. Das Boxen definiert ihn nicht. Genauso wenig wie es mich definiert.

Laila Ali, 29, ist eines von neun Kindern der Box-Legende Muhammad Ali. Als sie sieben Jahre alt war, liessen sich ihre Eltern scheiden. Laila studierte Wirtschaft am Santa Monica College und betrieb einen Schönheitssalon in Los Angeles. Ihren ersten Boxkampf gewann sie 21-jährig im Oktober 1999 durch k.o. in der ersten Runde. Insgesamt bestritt und gewann sie 24 Kämpfe, 21 davon durch knockouts, den letzten vergangen Februar in Südafrika. Am 8. Juni 2001 kämpfte sie gegen Jackie Frazier-Lyde, die Tochter von Joe Frazier, Muhammad Alis legendären Rivalen. Es war der erste Frauenbox-Kampf, der per Pay-Per-View vom Fernsehen übertragen wurde. Seit Februar dieses Jahres tanzt Laila in der populären US-Realityshow «Dancing with the Stars» um die Wette.