Von Peter Hossli
Einst zitterten Schweizer Banken in Sachen nachrichtenlose Vermögen vor ihm. Jetzt steht der bekannte US-Anwalt Edward Fagan selber am Pranger. «Fagan ist bekannt dafür, Schulden zu haben», sagt US-Anwalt Chad Friedman, der drei Gläubiger vertritt, die Fagan für knapp 4,5 Millionen Dollar betrieben haben.
Am Montag dieser Woche schmetterte in Newark, New Jersey, eine Richterin Fagans Antrag ab, die Betreibung wegen juristischer Mängel für ungültig zu erklären. «Jetzt wird es eng für Fagan», glaubt Friedman. Fagan schuldet einem einstigen Geschäftspartner über 760 000 Dollar für ein Darlehen. Seine langjährige Sekretärin verlangt, dass er Lohn im Betrag von beinahe 250 000 Dollar nachzahlt. Ein ehemaliger Klient Fagans besteht schliesslich auf 3,4 Millionen Dollar – weil er in einem Fall von Körperverletzung mangelhaft vertreten worden war. Normalerweise sind Anwälte gegen solche Kunstfehler versichert. «Fagan hatte keine Versicherung, was an sich schon fahrlässig ist», sagt Friedman. Fagans Anwalt Bruce Levitt gibt sich hingegen kämpferisch: «Uns bleiben etliche juristische Möglichkeiten, den Fall abzuwenden.» Sein Klient sei optimistisch: «Edward Fagan hat vor, energisch gegen die Betreibung vorzugehen.»
Demnächst bestimmt die Richterin einen Treuhänder, der feststellen soll, wie gross das Vermögen von Fagan ist. Ein Prozess, der dem Klägeranwalt Friedman Sorgen bereitet: «Wir wissen nicht, wie viel Geld Fagan überhaupt noch hat.»