Blumenkohl-Wolken auf Englisch

Der Wetterfrosch Jörg Kachelmann will den lukrativen Meteo-Markt in den USA erobern.

Von Peter Hossli

Orkane richteten im letzten Jahr in den USA Schäden in dreistelliger Milliardenhöhe an. Eine Branche profitierte davon: Die privaten Anbieter von Wettervorhersagen erzielten Rekordumsätze. An diesem rund 700 Millionen Dollar umfassenden Kuchen will Jörg Kachelmann teilhaben. «Was ich auf einem Appenzeller Berg gelernt habe, verkaufe ich jetzt in den USA», sagt der Wetterfrosch per Telefon aus Oklahoma.

Kachelmann hält sich derzeit im US-Bundesstaat auf und baut eine neue Firma auf. «Der amerikanische Markt ist gross, es hat Platz für viele», begründet er seine Expansion. «Zudem gibt es dort niemanden, der meinen Kopf nicht ausstehen kann.» Er will mit einem amerikanischen Partner zusammenspannen, dessen Namen er aber nicht nennt. «Noch sind nicht alle Verträge unterzeichnet.» Bereits jetzt bietet der 47-Jährige auf der Site weather.us kostenlos Daten von rund 1500 Wetterstationen an. Künftig möchte er zusätzlich Vorhersagen auf Abonnentenbasis verkaufen.

Leicht wird der Einstieg nicht. Sechs gut positionierte Firmen teilen sich 95 Prozent des boomenden, jährlich um 65 Prozent wachsenden Geschäfts. Marktführer sind Accuweather und The Weather Channel. «Wir schaffen es mit Qualität», sagt Kachelmann. Rechtzeitig zum Start der nächsten Orkansaison im Spätsommer installiert er etwa ein eigens entwickeltes System, das die heftigen Winde genauer messen soll. Auf dem Pikes Peak in Colorado will Kachelmann die höchstgelegene Wetterstation der USA einrichten.