Die Wahrheit, nichts als die Wahrheit

Das «Wall Street Journal» ist die wichtigste Wirtschaftszeitung der Welt und die grösste Tageszeitung der USA. Ein Augenschein auf der Hauptredaktion in New York.

Von Peter Hossli (Text) und Robert Huber (Foto)

wall_street_journalWie Sardinen in der Dose ringen 22 Redaktoren um das bisschen Platz im engen Konferenzraum. Die Männer tragen weisse Hemden und bunte Krawatten, die Frauen – sie sind in der Minderheit – Deuxpièces. Kaum jemand hat einen Sitzplatz ergattert. Es ist halb elf Uhr morgens in New York, an der Börse wird seit einer Stunde gehandelt, der Dow-Jones-Index fällt. Das «Wall Street Journal» tagt.

Mit trockenem «Was habt ihr für morgen?» eröffnet Chefredaktor Paul Steiger das 30-minütige Treffen. «Bush in Schweden», knistert eine Stimme aus dem dreizackigen Lautsprecher, der in der Mitte des runden Tisches steht. «Die EU blockiert die Kaufgelüste von General Electrics», sagt ein Ressortleiter. «Das will ich ausführlich lesen», sagt Steiger. «Wer hat sonst noch was?»

Was manche als einflussreichste tägliche Zusammenkunft in der Medienwelt bezeichnen, ist eine eher nüchterne Angelegenheit in einem viel zu schmalen Raum. Spektakulär ist bestenfalls die Aussicht. Vom neunten Stock des World Financial Center in Manhattan schweift der Blick über den Hudson River, den luxuriösen Jachthafen und die silbernen Zwillingstürme des benachbarten World Trade Center.

«Wir verteilen hier bloss Zeitungsspalten», sagt die Leiterin des Managementressorts. Das tönt sehr bescheiden. Immerhin wird in der Morgensitzung vorgespurt, was am nächsten Tag in den beiden berühmten «What’s News»-Spalten des «Wall Street Journal» steht. In kurzen, dicht geschriebenen Abschnitten bündelt die rechte das Weltgeschehen, die linke die Finanz- und Wirtschaftswelt. «Viele Leute betrachten diese zwei Rubriken als das nützlichste Arbeitsinstrument», sagt Karen Elliot House. Sie leitet die internationale Abteilung von Dow Jones, der Mutterfirma des «Wall Street Journal». Wer die 1934 eingeführten Spalten morgens lese, laufe in keiner Sitzung Gefahr, als Idiot zu gelten, sagt die gross gewachsene Texanerin. Vor Jahren gewann sie für ihre Nahost-Berichterstattung einen Pulitzerpreis.

Der erste Eindruck täuscht. Bescheiden ist man hier nicht. Warum auch, die «Wall Street Journal»-Macher wissen um ihren unangefochtenen Rang im Journalismus. «Wir liegen an zweiter Stelle – hinter niemandem», sagt Chefredaktor Paul Steiger. «Keiner redigiert pro Quadratzentimeter aufwändiger als wir.»

Das «Journal» gibts selbst für US-Präsidenten nicht gratis

Den Gast empfängt Steiger in einem niedrigen Eckbüro, ebenfalls nicht sonderlich geräumig. Platz nimmt der schnittige Frühsechziger in einem Corbusiersessel, das schwarze Leder weich und ausgesessen. Seit 1991 leitet er den Nachrichtenteil des «Journal», wie hier alle das «Wall Street Journal» ebenso liebe- wie ehrfurchtsvoll nennen. Er gebietet über fast 500 Reporter und Redaktoren, die vor allem Wirtschafts- und Politikgeschichten recherchieren, schreiben und redigieren. Weltweit hat er Zugriff auf die redaktionelle Leistung von insgesamt 1800 Dow-Jones-Journalisten, die für das «Wall Street Journal Europe», «Wall Street Journal Asia», die Nachrichtenagentur von Dow Jones oder den Wirtschaftssender CNBC wirken. Völlig frei flottieren Fakten und Artikel zwischen allen Dow-Jones-Produkten. Ideale Voraussetzungen, um echte News zu finden.

Fusionieren Firmen, poltern Politiker oder meutern Manager – fast immer weiss es das «Journal» zuerst.

Primeurs seien erstes Prinzip. Schnelligkeit und Genauigkeit ist ein Credo, Wahrheit aus Fakten zu destillieren ein anderes. Dazu, natürlich, die Wertschöpfung. Das «Journal», wiederholen seine Vertreter bei jeder Gelegenheit, generiere für die Leser «values», echte Werte. Werte haben ihren Wert und kosten demnach Geld. Gratisabonnements gibt es nur für die Angestellten. Selbst US-Präsidenten bezahlen für die noble Zeitung.

Eine schöne Zeitung, geprägt von übersichtlichem Design, trotz fotofreier Bleiwüste. Wer das Blatt aufschlägt, braucht lange Arme und viel Freiraum. Höflich führen Gestaltung und diskrete Hinweise die Leser – «bitte auf Seite A10, Spalte eins blättern», steht unter einem Artikel, der auf der Front nicht ganz Platz hat. Bitte.

Eloquent betont Chefredaktor Steiger die globale Ausrichtung, benennt Themen, die die US-Medien generell vernachlässigten – «Technologie und Wissenschaft, es fehlen Journalisten, die etwas davon verstehen» -, spricht von einem «goldenen Zeitalter des Journalismus, nie zuvor waren talentiertere Leute im Geschäft». Auch, sagt er, weil man sie jetzt besser bezahle.

Selbstsicher schildert Steiger sein Streben. «Wir werden nicht geschlagen», sagt der New Yorker, dessen Vorfahren einst aus der Schweiz einwanderten. Sei die Konkurrenz mal schneller, «analysieren wir genau, wie das geschehen konnte».

Wer beim «Journal» arbeitet, will stets der Erste sein

Die Leserschaft sei anspruchsvoll, die beste der Welt, glaubt Steiger. Ein sanfter Mensch, der das keineswegs arrogant sagt, sondern als simple Tatsache festhält. «Movers and shakers», Entscheidungsträger, lesen fünfmal wöchentlich das Wirtschaftsblatt. Überzeugt ein «Wall Street Journal»-Artikel einen der mächtigen Leser, kann das mitunter die Welt verändern. Ja, sagt Steiger, er bekleide einen sehr verantwortungsvollen Job.

Wie hält er die Qualität hoch?

«Leute, die zu uns kommen, kommen nicht zum Ausruhen. Sie kommen, um in einer Umgebung zu arbeiten, in der es nur ein zufrieden stellendes Resultat gibt – stets die Ersten zu sein, nicht nur zeitlich, sondern auch qualitativ.»

Was ist so spannend an Wirtschaft? «Gegenfrage: Was ist so spannend an Sex? Man kennts, man spürts, aber es ist schwierig zu beschreiben.»

Er schätze das Dramatische der Wirtschaftswelt, was auf dem Spiel stehe. Mittlerweile würden ökonomische, wirtschaftliche und finanzielle Entscheide den Wohlstand der Menschen überall weit mehr beeinflussen als politische. «Deshalb braucht es wahres Wissen.»

Von Dramatik ist im neunten Stock wenig zu spüren, dort, wo das Markenzeichen des «Journal» entsteht: die gezeichneten Porträts. Nahezu fünf Stunden punktiert und strichelt ein israelischer Illustrator an einem knapp vier Zentimeter hohen, gezeichneten Konterfei. Anstelle eines Fotos illustriert es einen Artikel. Einst eingeführt, um Honorare für Fotografen zu sparen, sind die Punktzeichnungen nicht mehr wegzudenken. Drei fest angestellte Zeichnerinnen und ein Zeichner pausen Fotos ab und punktieren entlang der Bleistiftlinien. Sämtliche publizierten Porträts lagern digitalisiert in der 8500 Zeichnungen umfassenden Datenbank. Bei Bedarf werden sie wieder verwendet.

Fallen einem CEO die Haare aus, entsteht ein neues Bild. Inzwischen sei Software zu haben, die aus Fotos angeblich «Wall Street Journal»- ähnliche Bilder fertige. «Doch die Programme», sagt eine Illustratorin, «erreichen nie unser Niveau.» Sie punktiert einen Kongressabgeordneten, der neuerdings Glatze trägt.

Dünkel gibts beim «Journal» nicht. Hier zählt allein die Qualität. Ein Beispiel: Die Lokalrivalin «New York Times» rühmt sich, frisch angestellte Reporter dürften frühestens nach zwei Jahren unter ihrem Namen publizieren. Solche Schranken seien sinnlos, sagt Steiger vom «Journal». «Wenn bei uns einer anfängt und Artikel schreibt, die die redaktionellen Hürden nehmen, steht sein Name anderntags in der Zeitung.»

Die idealen «Wall Street Journal»-Reporter verfügten über viel Intelligenz und Spass am Wettbewerb. Er oder sie müsse News sehen, Geschichten konzipieren und sie schreiben können. Vor allem aber sucht Steiger Personal mit kompromissloser Integrität, «Leute, denen es am Herzen liegt, nichts als die Wahrheit zu schreiben». Für eine Zeitung, die als konservativ gilt, überraschend: Die politische Gesinnung sei bedeutungslos. Die komme ohnehin nur auf der Meinungsseite vor, betreut vom allein dafür zuständigen zweiten Chefredaktor, Robert Bartley. Steiger rät seinen Reportern davon ab, Meinungen zu verfassen. Im Gegensatz zu den meisten Zeitungen des Landes verzichtet das «Journal» bei den Präsidentschaftswahlen stets darauf, seiner Leserschaft einen Kandidaten zu empfehlen. Und um Interessenkonflikte zu vermeiden, darf beim «Wall Street Journal» niemand über eine Firma schreiben, von der er selbst Aktien besitzt.

Dem Chefredaktor ist egal, wer im «Journal» Anzeigen bucht

So grundsätzlich wie die «Trennung zwischen Kirche und Staat» trennt Steiger auch Werbung und Redaktionelles. «Wer bei uns Anzeigen bucht, ist mir total egal.» Ist es in der Schweiz üblich, dass Chefredaktoren Werber hofieren und Inseratentarife bereden, verschmäht Steiger ein solches Vorgehen.

«Wir interviewen keinen CEO, nur weil wir ihn in einem Artikel unsanft angefasst haben», sagt Karen Elliot House. Sie sei seit 26 Jahren beim «Wall Street Journal», und «nie hat mir jemand gesagt, ich dürfe eine Geschichte nicht schreiben, eine Recherche nicht weiterverfolgen, nie hat die Besitzerfamilie redaktionell eingegriffen». Damit das so bleibt, will die profitable Firma Dow Jones & Co. möglichst unabhängig bleiben. Zwar wird ein Teil ihrer Aktien an der Börse gehandelt, doch das Unternehmen, das ausschliesslich im Medienbereich tätig ist, wird von der Familie Bancroft kontrolliert. «Gehörten wir einem der Medienkonzern an», sagt Steiger, «müssten wir uns überlegen, welcher Artikel welchem Zweig der Firma schadet.» Dieses «ernsthafte Problem» werde in der US-Presse immer virulenter.

Nicht so beim «Wall Street Journal», wie ein berühmtes Beispiel aus den Fünfzigerjahren zeigt: Ein Reporter fand zufällig Fotos neuer Autos von General Motors, liess sie punktieren und anderntags veröffentlichen. Der Industriegigant und damals unbestrittene Motor der US-Wirtschaft reagierte mit einem Inseratestopp.

«So what?», sagte die Zeitung.

Sorry sage man nur, wenn etwas nicht stimme, erklärt Karen House. Noch heute schäme sie sich, in ihrem allerersten Frontseitenartikel einen Namen falsch geschrieben zu haben. «Beim «Wall Street Journal» schreiben wir richtig», wies sie der damalige Chefredaktor zurecht, «sonst glaubt uns niemand etwas.»

Auf dem Bücherregal der Präsidentin von Dow Jones International stehen Bilder ihrer Kinder, Neujahrskarten vom jordanischen König Hussein, ein Stück Berliner Mauer mit der viel sagenden Inschrift «Sie haben geholfen, diese Mauer einzureissen», ein Foto, auf dem sie zwischen George Bush Sr. und dessen Frau Barbara posiert. House, eine Frau von Welt, verheiratet mit dem Herausgeber des «Journal», Peter Kann. Doch darüber redet sie nicht, ist ja auch privat.

Ihr gegenwärtiger Job ist die globale Verbreitung der alteingesessenen Marke «Wall Street Journal». House soll gelingen, was Medienmacher weitherum für unmöglich halten: eine Zeitung, die überall gelesen wird. Die Aussichten stehen nicht schlecht. Nach dem Ende des Kalten Krieges ist das Bedürfnis nach weltumspannenden Wirtschaftsinformationen sprunghaft gewachsen. Zwar ersetze das «Wall Street Journal» kaum die lokale Berichterstattung. Wer aber globale Zusammenhänge begreifen wolle, dem bleibe keine Wahl. «Wir sind die Augen und Ohren der Wirtschaftswelt.»

Und die Konkurrenz, etwa die traditionsreiche «Financial Times» in London? «Viel zu britisch. Wird sie wirklich globaler, grenzt sie ihre Basis aus. Die «Financial Times» schreibt, was gestern passiert ist. Wir berichten, was übermorgen sein wird. Wir sind einfach besser. Nicht etwa, weil wir gescheiter wären, sondern weil wir mehr Reporter haben. Journalismus ist vornehmlich ein arbeitsintensives Geschäft. Nur wer viel Geld in gutes Personal investiert, macht eine gute Zeitung.»

House schwärmt von der «Wall Street Journal»-Chemie, einem ausgeklügelten, eng verwobenen System, das hochwertigen Journalismus kreiere. Global werde gedacht, kollektiv gearbeitet. Mancher Redaktor, der mit einem dicken Salär zur Konkurrenz wechsle, gehe dort unter. «Weil ihm das hiesige Umfeld fehlt.» Das ist professionell, abgeklärt. Der auf Redaktionen übliche Zynismus fehlt.

Am Wochenende gibt das «Journal» Reise- und Weintipps

Inhaltlich läuft beim «Wall Street Journal» viel, äusserlich wenig. Die bedeutendste Innovation der letzten Jahre kam 1994 mit dem «Weekend Journal». Da werden freitags kulturelle und sportliche Aspekte behandelt, Reise- und Weintipps publiziert.

Nun stehen weitere Neuerungen an. Das «Wall Street Journal» hat 200 Millionen Dollar investiert, um die Farbkapazität seiner Druckereien zu erweitern. Ab Frühling 2002 können täglich 16 Seiten in Farbe gedruckt werden, später 24. Steiger nahm die bunten Aussichten zum Anlass, die Struktur des Blattes zu überdenken. Es sei allerdings viel zu früh, Entscheidungen zu treffen. Im Herbst lässt er dazu die Leser befragen. Gefallen ihnen die Vorschläge nicht, bekomme halt die Werbung sämtliche Farbseiten. «Das «Wall Street Journal» ist mehr als hundert Jahre alt», sagt Steiger, «es hat viele Leser, und die wollen wir nicht vergraulen.»

Die US-Ausgabe des «Journal» verkauft fünfmal die Woche nahezu 1,9 Millionen Zeitungen, den grössten Teil über Abonnements. Es ist nicht nur die einflussreichste, sondern auch die auflagenstärkste Zeitung der USA. Sonntags bedient es zudem Lokalblätter mit einer kumulierten Auflage von über sieben Millionen Exemplaren mit eigenständigen Texten. Die Internetausgabe WSJ.com verzeichnet 574’000 zahlende Abonnenten. In zwei Jahren sollen die gedruckte und die Onlineversion zusammen die stolze Auflage von drei Millionen Exemplaren aufweisen.

Ein weiter Weg von jener unbekannten Finanzpostille, die die visionären Reporter Charles Dow und Edward Jones 1882 gegründet hatten. Unter dem Firmennamen Dow Jones trugen Laufburschen einst ihr handgeschriebenes Bulletin zu Börsenhändlern und Investoren. Bereits 1883 erschien ein täglicher zweiseitiger Newsletter, der weitherum geschätzte «Customer’s Afternoon Letter». Am Nachmittag des 8. Juli 1889 erschien das erste «Wall Street Journal» – vier Seiten stark, zwei Cents teuer, dicht geschrieben, voller nützlicher Neuigkeiten über Märkte und Eisenbahnfirmen, damals der Motor der US-Wirtschaft. Etwas liess die Finanzwelt aufhorchen – der so genannte Dow Jones Average, ein Index von elf an der New Yorker Börse gehandelten Aktien. Mittlerweile ist der Dow Jones weltweit unbestrittener Fiebermesser des wirtschaftlichen Befindens.

Das «Journal» expandierte nach Asien und Europa

Die Auflage des «Wall Street Journal» schnellte rasch auf 50’000 Exemplare – bis zum Schwarzen Freitag im Oktober 1929. Die darauf folgende Depression halbierte die Verkaufszahlen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Zeitung erneut zu florieren, dank ihrer nationalen Ausrichtung samt landesweiter Zustellung. 1976 kam das «Asian Wall Street Journal» in Hongkong heraus, 1983 das «Wall Street Journal Europe». Noch bevor Ronald Reagan 1981 ins Weisse Haus einzog, war das «Journal» die grösste Zeitung der USA.

Wohl nicht mehr lange, sagt Chefredaktor Steiger. Das leichtere und allgemeinere «USA Today» folgt dicht dahinter und dürfte bald grösser sein. Kümmert ihn das? «Keineswegs. Die offerieren gut gemachte leichte Lektüre, die Sportresultate und das Fernsehprogramm. Wer Seriöses lesen mag, kauft uns. Die Qualität der Leserschaft ist mir wichtiger als die Quantität.»

Dow-Jones-Fakten

Die Dow Jones & Co., die Herausgeberin des «Wall Street Journal», wurde 1882 von Charles Dow, Edward Jones und Charles Bergstresser zur Publikation von Finanznachrichten gegründet. 1889 erschien das erste «Wall Street Journal» (WSJ), bereits 1902 verkauften die Gründer das Unternehmen an den Journalisten Clarence W. Barron. Heute gehört Dow Jones & Co. mehrheitlich der Familie Bancroft, Nachfahren von Barron. Neben dem WSJ (aktuelle Auflage: 1,9 Mio Stück) publiziert Dow Jones auch das WSJ Europe (90’102 Ex.), Asian WSJ (72’298 Ex.) und WSJ Sunday als Beilage von 31 US-Zeitungen, dazu die Wochenzeitungen «Barron’s» und «Far Eastern Economic Review», die Wirtschaftsmagazine «Smartmoney» und «Américaeconimía» (Spanisch und Portugiesisch) und die russische Wirtschafts-Tageszeitung «Vedomosti».

Die Nachrichtenagentur

Dow Jones Newswires liefert Finanz- und Wirtschaftsinformationen. WSJ.com bietet die WSJ-Inhalte seit 1995 online an. Der Dow Jones Industrial Average ist der wichtigste Aktienindex der Welt – aber nur einer von insgesamt 3000 Indexen, die Dow Jones publiziert (und verkauft). Die TV-Programme CNBC und CNBC Europe sind Partnerschaften mit NBC. Insgesamt beschäftigt Dow Jones & Co. weltweit 8400 Leute, darunter 1800 Journalisten. 2000 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 4,1 Milliarden Franken.

Das «Journal» online
Fast 600’000 Internetnutzer bezahlen für den unbeschränkten Zugang zur Internetausgabe des «Wall Street Journal», WSJ.com. Pro Jahr kostet es 59 Dollar, für Abonnenten der Printausgabe 29 Dollar. «Ist etwas gratis, hat es keinen Wert», begründet der Chef der elektronischen Dow-Jones-Produkte, Neil Budde, die Strategie. Das zahlende Publikum gefalle auch der Werbeindustrie. Momentan sei das Verhältnis zwischen Inserate- und Abonnementserträgen 50 zu 50. Schon bald schreibe die Site Gewinne, sagt Budde. Noch würden die Einnahmen in Weiterentwicklungen investiert.