Falsch, Mister President!

Anhörung vor Geheimdienst-Ausschuss: Donald Trump

Von Peter Hossli

Gestern früh setzte US-Präsident Donald Trump (70) eine Reihe sonderbarer Tweets ab. Wenige Stunden später war klar, worum es geht. Die Bundespolizei FBI ermittelt, ob es letztes Jahr zwischen der russischen Regierung und dem Wahlkampfteam Trumps zu Absprachen kam. Ob Moskau Trump den Weg ins Weisse Haus ebnete.

Diese Aussage machte FBI-Direktor James Comey (56) vor dem Geheimdienstausschuss des US-Kongresses. Selten spricht das FBI öffentlich über laufende Ermittlungen. «Das tun wir nur unter speziellen Umständen», so Comey. «Jetzt gibt es solche Umstände.»

Damit bringt Comey den Präsidenten arg in Bedrängnis. Offenbar besitzt das FBI genügend Hinweise, die auf russische Einmischung bei den Wahlen hindeuten. Als «sehr ernsthafte Angelegenheit» bezeichnete der New Yorker Senator Chuck Schumer (66) eine mögliche Absprache zwischen Russland und Trumps Berater.

Keine Beweise hingegen gebe es für Trumps Darstellung, der Trump Tower in New York sei während der Wahlen abgehört worden. «Wie tief ist Präsident Obama gesunken, meine Telefone während des heiligen Wahlprozesses anzuzapfen. Das ist Nixon/Watergate. Böser (oder kranker) Typ!», twitterte Trump am 4. März. Dazu Comey: «Wir haben keine Informationen, die diese Tweets stützen.»

Trotzdem hatte der Präsident gestern Grund zur Freude. Sohn Eric (33) und dessen Frau Lara (34) Trump erwarten im September ihr erstes Kind – Enkel Nummer neun für Donald Trump.