Trumps russische Hypothek

Der US-Präsident weiss seit Wochen, dass sein Sicherheitsberater log. Bereits im Wahlkampf traf sich sein Team mit russischen Spionen.

Von Peter Hossli

Wie einst die Titanic leckt das Kabinett von US-Präsident Donald Trump (70). Täglich tröpfeln neue Details zur Russen-Connection an die Öffentlichkeit.

Seit über zwei Wochen wusste der Präsident, dass sein Sicherheitsberater Michael T. Flynn (58) ihn anlog. Das musste gestern Abend Regierungssprecher Sean Spicer (45) eingestehen.

Zuvor waren die Inhalte eines Gesprächs von Ende Dezember zwischen Flynn und dem russischen Botschafter Sergei Kisljak (66) der «Washington Post» zugespielt worden. Flynn trat am Montag zurück.

Warum vertuschte Trump die Lüge so lange?

Ganz Washington fragt sich nun: Warum vertuschte Trump die Lüge so lange? Noch am Wochenende liess er eine Beraterin sagen, «der Präsident vertraut General Flynn voll und ganz».

Bereits am 12. Januar – Barack Obama (55) war noch Präsident – warnte die kommissarische Justizministerin Sally Yates (56), Flynn habe womöglich illegal gehandelt. Sie lancierte eine Untersuchung der Russen-Connection. Pikant: Am 30. Januar entliess Trump Yates.

Doch längst hatte sie das FBI beauftragt, die Verbindungen von Trumps Team zu Russland zu untersuchen.

Heute berichtet die «New York Times», dass Trumps Berater während des Wahlkampfs direkte Kontakte mit russischen Spionen hatten. Das Blatt bezieht sich auf Lecks aus dem Justizministerium.

Somit wird Russland zur schweren Hypothek Trumps. Bekanntlich ging die Titanic ja unter.