Alles selbst gemacht, auch das Desaster

Mit einer nationalistischen und wirtschaftsfeindlichen Vision tritt Donald Trump das Amt des US-Präsidenten an.

Von Peter Hossli

Während Donald Trumps Rede trank ich französisches Evian. Notizen erstellte ich auf einem in China hergestellten iPad. Ein Toyota brachte mich vom Kapitol ins Hotel. Eine Mexikanerin machte mein Zimmer.

All das passt nicht ins Weltbild, das der neue US-Präsident bei seiner Vereidigung zeichnete: Amerika, Amerika, Amerika. Nationalistisch und dünn ist Trumps Botschaft. Zwei Regeln genügen ihm, um die USA wieder stolz, reich und stark zu machen: Kauft US-Produkte, stellt Amerikaner ein.

Damit spricht er zwar jene an, die ihn wählten. Die glauben, mexikanische und chinesische Fernseher zerstörten den amerikanischen Traum. Gleichzeitig warnt er die Welt: Die USA schauen fortan für sich. Und damit erklärt Präsident Trump der Welt den Handelskrieg. Ein solcher aber, so lehrt die Geschichte, führt zu hoher Arbeitslosigkeit und tiefem Wachstum.

Stellen nicht mehr Chinesen und Mexikaner die Fernseher her, dann kosten sie in den USA das Zehnfache. Tumulte wären Trump sicher – von den eigenen Wählern.