Frauen ins Feuer

Merkel, May und jetzt Clinton – wenn es brennt, braucht es Politikerinnen. Ein Kommentar.

Von Peter Hossli

Donald Trump verliert. Das kann er nicht leiden. Also richtet er ein Chaos an. Ohne Rücksicht auf Verluste redet er davon, das Resultat nicht einfach hinzunehmen. Zwei Jahrhunderte US-Demokratie mit der eisernen Regel, dass die Macht friedlich an den Sieger übergeht, sind ihm egal. Ein fairer Verlierer würde erhobenen Hauptes abtreten.

Aufräumen dürfte das Chaos Hillary Clinton. Die wohl erste Präsidentin der US-Geschichte erbt eine Welt, die Männer auf den Kopf gestellt haben. Ein tief gespaltenes Land zu Hause. Kriege in Syrien, in der Ukraine, in Somalia. 60 Millionen Flüchtlinge. Brennt es, ruft man die Frauen. Bundeskanzlerin Angela Merkel bändigt seit Jahren die überdrehten EU-Fantasien von Helmut Kohl und François Mitterrand. In Grossbritannien badet Premier Theresa May den Brexit-Wirrwarr aus – angerichtet von Politikern, die sich feige davonschlichen. Mit Clinton sässen drei Frauen zuoberst an der Macht. Das schürt Hoffnungen.