Der Rüpel bricht ein

Hillary Clinton hat Donald Trump entblösst. Ein Kommentar zur ersten TV-Debatte.

Von Peter Hossli

kommentar_fotiNiemand will bemitleidet werden. Doch für Donald Trump blieb am Schluss des TV-Duells nichts anderes als das: Mitleid. Er, der selbst ernannte Sieger in Serie, beschwerte sich weinerlich. Jammerte jämmerlich, Hillary Clinton hätte ihn in TV-Spots angegriffen. «Es ist nicht nett, was sie getan hat.» Der laute Rüpel vom Pausenplatz? Fand seine Meisterin in einer klugen Frau.

Erbärmlich verlief Trumps TV-Auftritt. Eine absurde Aussage reihte er an die andere. Nie wirkte er wie ein Staatsmann. Unangenehm anzuschauen seine Mimik und Gestik. Offenbar gleichgültig und erschreckend unwissend sprach er über wichtige Dinge wie die Terrorbande IS oder das Verhältnis zwischen dem weissen und dem schwarzen Amerika.

Dass Trump so weit kam, sagt viel über den Zeitgeist, nicht nur in Amerika. Darüber, dass wir in der Politik stets alles verulken. Hoch anzurechnen ist Clinton, wie sie das kontert: Sie bringt die Ernsthaftigkeit zurück in die politische Debatte.