“Ich fehle schon nach drei Wochen”

Finanzminister Ueli Mauer ist sauer auf die koksenden Soldaten in Davos. Dafür lobt er seine Vorgängerin Eveline Widmer-Schlumpf.

Von Peter Hossli und Guido Schätti

maurerImage-Gau für die Schweizer Armee am WEF: Zwölf Soldaten haben gekifft, fünf gleichzeitig gekokst. Sie wurden nach Hause geschickt. Die Militärpolizei ermittelt. Bundesrat Ueli Maurer (65), bis vor drei Wochen noch Verteidigungsminister, ist sauer über die Vorfälle. Hat er die Armee in einem schlechten Zustand verlassen?, will BLICK von ihm wissen: «Im Gegenteil», antwortet Maurer, «ich fehle offenbar schon nach drei Wochen.»

Doch Maurer relativiert: Die Armee sei eben ein Spiegelbild der Gesellschaft. Es sei kein Wunder, dass auch Kiffer und Kokser Dienst machten. «Aber es ist schade», sagt Maurer. «5000 Leute machen einen hervorragenden Job. Rund um die Uhr leisten sie bei eisiger Kälte Dienst. Und dann stehen fünf oder zehn neben den Schuhen.» Das verderbe alles.

Maurer äusserte sich auch zu seinen ersten Erfahrungen als Finanzminister. Am WEF traf er rund ein Dutzend Staatsleute. Sein Eindruck: «Die Schweiz hat gute Arbeit in den letzten Jahren, die Leistungen werden anerkannt.» Das war ein dickes Lob Maurers an seine Vorgängerin Eveline Widmer-Schlumpf (59).

Maurer traf am WEF die UBS-Spitze mit Präsident Axel Weber (58) und CEO Sergio Ermotti (55). Den Kontakt zu ihnen habe er schon in seiner Zeit als Verteidigungsminister gepflegt, sagte Maurer. Denn schliesslich habe er sich ja selber ein Bild über die Dossiers von Widmer-Schlumpf machen müssen.