Diese Schweizer schlagen Federer

Ein Genfer Naturforscher und zehn weitere Schweizer sind bekannter als das Tennis-Ass Roger Federer.

Von Peter Hossli

Wer ist wirklich weltberühmt? Jesus? Elvis? Oder doch Roger Federer? Wissenschaftler in Boston wollten es genau wissen – und analysierten das Kulturgut der letzten 6000 Jahre, darunter Papyrus-Rollen, Bücher, Magazine und zuletzt das Internet. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie auf der Website http://pantheon.media.mit.edu. Suchen lässt sich nach Ländern, Berufen und Epochen.

Als berühmt gelten 11 334 Personen. 101 davon kamen in der Schweiz zur Welt. Nicht etwa Roger Federer führt die Schweizer Liste an. Der berühmteste Schweizer ist der Genfer Naturforscher und Lehrer Jean-Jacques Rousseau (1712 bis 1778). Er gilt als Wegbereiter der französischen Revolution. Hinter ihm folgt der Architekt Le Corbusier, 1887 in La Chaux-de-Fonds geboren und 1965 in der Nähe Monacos gestorben. Kaum jemand beeinflusste die Bauweise von Häusern und Möbeln im 20. Jahrhundert mehr als er. An dritter Stelle der Schweizer Hitparade steht der Arzt und Mystiker Paracelsus. Er kam 1493 in Egg SZ zur Welt. Die meisten von Paracelsus’ medizinischen, religiösen und philosophischen Schriften wurden nach seinem Tod 1541 veröffentlicht. Und Tennis-Ass Federer (32)? Liegt abgeschlagen auf Platz 12. Vor ihm platziert sind etwa der Psychiater Carl Jung (1875 bis 1961), der Begründer des Roten Kreuzes Henry Dunant (1828 bis 1910) und der Pädagoge Johann Heinrich Pestalozzi (1746 bis 1827).

Schaut man die letzten dreissig an, steht Federer auf Platz eins. Ohnehin liegen in der Neuzeit Sportler vorne: Hinter Federer steht der Fussballer Philippe Senderos (29), der Rad-Profi Fabian Cancellara (33) und Fussballer Tranquillo Barnetta (28). Berühmteste Schweizerin ist Heidi-Autorin Johanna Spyri (1827 bis 1901) – auf Rang 28.