Schwarz und weiss und Sex

Ein Kommentar zum Sexskandal des amerikanischen Golfspielers Tiger Woods.

Von Peter Hossli

tigerÜberall in Amerika frotzeln schwarze Frauen über eine Frage: Wie viele Blondinen will ein Schwarzer flachlegen? Derweil sagen weisse Intellektuelle, die Serienuntreue von Tiger Woods habe nichts mit Rasse zu tun. Und betonen damit genau das.

Es geht in der Golfer-Saga um Sex zwischen Schwarz und Weiss. Und das ist die explosivste Mischung in Amerika. Tief verwurzelt ist sie in der nationalen Psyche.

Straflos vergewaltigten Weisse einst ihre schwarzen Sklavinnen. Lachte ein Sklave eine weisse Frau an, hing er rasch am Strang. Noch heute dämonisieren Puritaner schwarze Sexualität.

Bis vor kurzem war Tiger Woods der beliebteste Schwarze Amerikas. Beliebter als der Präsident. Warum? Weil er mit Schwarzen nichts zu tun hatte. Er war erfolgreich in einer weissen Sportart. Hatte eine weisse Frau. Trug weisse Kleider, warb für weisse Produkte. Schon mit 21 sagt der Sohn einer Asiatin und eines Afroamerikaners, er sei kein Schwarzer.

Tiger Woods hat sich getäuscht. Für die Weissen war er stets schwarz. Nun ist er der schwarze Hüne, der ihren Frauen nachstellt. Schwarze sehen ihn als Verräter und verweigern ihm die sonst übliche schwarze Solidarität. Besonders wütend sind schwarze Frauen. Sie deuten die Sex-Eskapaden als verzweifelten Versuch von Woods, weiss zu werden. Zumal er seine Gattin offenbar nur mit Barbie-Frauen betrügt.