Schweizer Wahlkampfspenden

Die Angestellten bei US-Tochtergesellschaften der Schweizer Grosskonzerne haben bei den US-Wahlen finanziell mehrheitlich Barack Obama unterstützt.

Von Peter Hossli

dollar.jpgBarack Obama will die hohen Medikamentenpreise in den USA eindämmen. Dennoch mag ihn das Personal der US-Töchter der grossen Schweizer Pharmakonzerne. 102 Novartis-Mitarbeiter in den USA legten 46’850 Dollar in Obamas Wahlkampfkasse. Wohingegen John McCain von nur neun Novartis-Leuten 4’700 Dollar erhalten hat. 88 Amerikaner, die bei Roche tätig sind, gaben Obama 38’676 Dollar. 15 republikanisch gesinnte Kollegen spendeten McCain 11’285 Dollar. Das geht aus Berichten der beiden Kampagnen hervor. Die Kandidaten sind verpflichtet, alle Spender über 200 Dollar und deren Arbeitgeber öffentlich zu nennen. Pro Kandidat dürfen US-Bürger und Green-Card-Besitzer 4’600 Dollar spenden.

Bereits vor den Tumulten an der Wall Street hat Obama die Regulierung des Finanzsektors gefordert. Für eine Mehrheit der Angestellten der US-Ableger der Schweizer Hochfinanz ist dies kein Grund, ihn zu schneiden. 395 UBS-Mitarbeiter gaben Obama 404’250 Dollar, wohingegen nur 58 UBS-Leute McCain mit 56’579 Dollar unter die Arme griffen. Weniger deutlich fällt das Verhältnis bei der Credit Suisse aus. 268 CS-Banker spendeten Obama 228’365 Dollar. McCain erhielt von 128 CS-Angestellten immerhin 153’528 Dollar. 49 Personen, die bei Swiss Re arbeiten, gaben Obama 19’400 Dollar, während nur gerade 4 Angestellte des Rückerversicherers Mc-Cain unterstützen – mit 1400 Dollar. Nur bei Zurich Financials hat McCain mehr Anhänger als sein Widersacher. 57 Angestellte des Versicherungsriesen gaben ihm 97’350Dollar. 33 spendeten 13’950 Dollar an Obama. Bei Nestlé das gewohnte Bild: 21 Angestellte gaben dem Demokraten 10’558 Dollar, während der Republikaner von 12 Mitarbeitern 8’100 kriegte. Nur sechs US-Angestellte des in Baden beheimateten Maschinenbauers ABB spendeten Geld. Fünf gaben Obama total 1750 Dollar, einer unterstütze McCain mit 250 Dollar.